Spielplätze in Werne
Streit um Spielplätze geht weiter: „Es ist eineinhalb Jahre nichts passiert!“
Der teils marode Zustand der Spielplätze in Werne hat für rege Diskussionen gesorgt. Einige Politiker fordern mehr Geld für die Instandsetzung, andere zunächst ein Spielplatz-Entwicklungskonzept.
von Andrea Wellerdiek
Werne
, 30.09.2020 / Lesedauer: 3 minAm Spielplatz an der Berliner Straße gibt es zu wenig Sitzmöglichkeiten, kritisierte Marita Funhoff (SPD). Die rege Diskussion um den Zustand der Spielplätze in Werne ging nun in die nächste Runde. © Mario Bartlewski (A)
Nach dem Gutachten der Stadt Werne hat sich im September gezeigt, dass Spielplätze in Werne teilweise in einem maroden Zustand sind. Die insgesamt 41 Mängel, die die sogenannte „qualifizierte Spielplatzführerin“ gezählt hat, sorgen für rege Diskussionen in der Politik.
Nachdem das Thema bereits im Jugendhilfeausschuss zur Sprache kam, ging der Streit im jüngsten Betriebsausschuss für den Kommunalbetrieb Werne in die nächste Runde. Nachdem Detlef Bruns, Leiter des Baubetriebshofes Werne, erklärte, dass sich die Mängel auf dem Niveau der Vorjahre bewegen würden, monierte Marita Funhoff (SPD) einen weiteren Aspekt, der nicht im Gutachten aufgeführt worden sei: „Ich habe als Oma selbst eine Begehung gemacht. Auf dem Spielplatz an der Berliner Straße zum Beispiel sind zu wenig Bänke. Wenn da Kinder spielen, müssen sich die Eltern oder Großeltern mit auf den Boden setzen. Das passt hinten und vorne nicht.“
SPD fordert Entwicklungskonzept, CDU neue Spielgeräte
Daraufhin verwies Frank Adamietz, Betriebsleiter Kommunalbetrieb, darauf, dass die Inspektion sich coronabedingt in die Länge gezogen hat. „Ich gebe Ihnen Recht, dass wir die Spielplätze nicht richtig begehen konnten. Ich gebe auch zu, dass es nicht auf der Prioritätenliste ganz oben stand.“ Er versprach, dass es 2021 „nicht nur eine quantitative, sondern qualitative Begehung“ geben soll.
Danach entwickelte sich eine rege Diskussion darüber, ein Entwicklungskonzept für Spielplätze aufzustellen. „Das ist doch erst einmal das Wichtigste. Deshalb werden wir den CDU-Antrag auch wieder ablehnen. Wir müssen außerdem mit den Eltern und Kindern sprechen, was überhaupt gewünscht ist“, erklärte Dörte Oesterschulze (SPD).
Die CDU hatte gefordert, alte und nicht mehr den Sicherheitsstandards entsprechende Spielgeräte und Spieltürme adäquat zu ersetzen. Dafür sollte die Stadt ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Doch zur Diskussion dieses Antrags kam es erst gar nicht. Stattdessen wurde es lauter in der Ausschusssitzung.
„Eineinhalb Jahre ist nichts passiert“
„Es kann nicht sein, dass eineinhalb Jahre nichts passiert und wir so lange brauchen, so ein Konzept aufzustellen. Wenn wir das hätten, bräuchten wir heute nicht darüber sprechen“, monierte Adelheid Hauschopp-Francke (SPD) verärgert. Daraufhin erklärte Jugenddezernent Alexander Ruhe, dass man bereits im Jugendhilfeausschuss deutlich gemacht habe, dass man die Instandhaltung als wichtige Aufgabe ansehen würde.
„Die Diskussion überrascht mich deshalb - vor allem in der Intensität“, so Ruhe weiter, der gleich von Hauschopp-Francke unterbrochen wurde: „Keiner klärt uns auf. Wir können so nicht arbeiten! Wann ist der Plan fertig, Herr Ruhe?“ Ruhe antwortet: „Schnellstmöglich. Wenn ich Ressourcen in meinem Dezernat habe. Ich hoffe, dass wir im Frühjahr einen Plan vorlegen können.“