
© Felix Püschner
„Katastrophales Ergebnis“: Jugendhilfe fordert mehr Geld für Spielplätze in Werne
Spielplätze in Werne
Bei dem teils maroden Zustand der Werner Spielplätze spricht der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses von einem „katastrophalen Ergebnis“. Der Ausschuss fordert mehr Geld für die Spielplätze.
Im Detail, so fasst es Rolf Weißner, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses der Stadt Werne in noch alter Besetzung zusammen, sei die diesjährige Jahresinspektion der Spielplätze in Werne zu einem katastrophalen Ergebnis gekommen. An der einen Stelle sei etwas morsch, an der anderen müssten Spielgeräte beobachtet werden. 41 Mängel hatte eine beauftragte Spielplatzinspekteurin Anfang September festgestellt. Und das alles vor dem Hintergrund, dass der Etat, der für die Instandhaltung der Spielplätze jährlich bei 25.000 Euro liege - zu wenig, so Weißner.
„So viel kostet schon mal ein kleiner Kletterturm“, sagt der Vorsitzende. Schon im vergangenen Jahr habe die CDU einen Antrag über mehr Geld im Haushalt für genau diesen Posten gestellt, allerdings wurde dieser abgelehnt, heißt es aus den Reihen der CDU. „Viel Holz ist einfach morsch, wir haben im letzten Jahr schon über die Türme gesprochen“, sagt Annegret Lohmann (CDU). An elf davon stadtweit hatte die Inspekteurin in diesem Jahr Mängel festgestellt - auch wenn alle erhalten bleiben konnten.
Zwei Drittel des Spielplatz-Etats gehen für Reparaturen drauf
Schon alleine für die Reparaturarbeiten an den Spielgeräten ging pro Jahr zwei Drittel der Kosten drauf, sagt der Leiter des Bauhofes, Detlef Bruns. „Wir haben immer versucht, das Holz zu retten. Mit einem Schreiner aus Horst ist uns das auch gelungen.“ Der Nachteil sei, dass die alten Spielgeräte keine Imprägnierungen mehr haben. Deshalb habe man erstmals in Stockum Recyclingmaterial eingesetzt, das bisher noch keine Ermüdungserscheinungen zeige, so Bruns.
Geldreserven für Neuanschaffungen blieben derweil aber kaum welche. „Die alten Türme können derzeit nicht ersetzt werden“, so Bruns. Das sei beispielsweise in Horst aktuell der Fall. „25.000 Euro sind ein Witz“, sagt Annegret Lohmann (CDU). „Werne hat mächtig viele Kinder. Wir werden die Spielgeräte auch weiter brauchen.“ Es brauche eine Prioritätenliste, anhand der man dann schauen könne, wo der Bedarf am größten ist. Um kein „Billigholz“ zu verbauen.
Werner Spielplätze sind nicht sehr attraktiv für Kinder
Uwe Schenk von der Jugendhilfe Werne merkte außerdem an, dass die Spielplätze in Werne nicht sehr attraktiv für Kinder seien. Klar sei das nicht umsonst, aber die Frage sei eben auch, ob man die Spielplätze einmal aus pädagogischer Sicht begutachten lassen wolle. Angelika Roemer, ebenfalls sachkundige Bürgerin, regte darüber hinaus an, auch miteinzubeziehen, was die Kinder selber möchten. „Das soll in Gemeinschaftsarbeit laufen.“
Den Wunsch nach einem pädagogischen Aspekt hat der Ausschuss nun in einer Note an den Kommunalbetriebsausschuss weitergegeben, der sich am 23. September mit dem Inspektionsbericht der Spielplätze befasst. Angelika Roemer: „Wir würden gerne mehr Mittel sehen.“
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
