Steuern und Familie: Was steuerlich machbar ist und was nicht, kann ganz schön kompliziert zu durchblicken sein. Unser Familien-Steuerexperte gibt Eltern Tipps, was sie bei der Steuererklärung beachten können.

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Steuern und Familie: Bei der Ferienjob-Suche müssen Jugendliche und Eltern ein paar Dinge beachten

rnSteuer-Kolumne für Familien

Die Ferien sind da: Viele Jugendliche nutzen die Zeit, um einen Ferienjob zu machen, der ihnen Geld für den Führerschein oder einen Urlaub mit Freunden einbringt. Unser Experte erklärt, worauf zu achten ist.

von Uwe Erbach

Kreis Unna

, 05.07.2021, 19:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist soweit: Viele Schülerinnen und Schüler freuen sich jedes Jahr aufs Neue auf die großen Ferien – die Sommerferien. Seit 5. Juli 2021 befinden sich ca. 2,49 Millionen Schülerinnen und Schüler aus NRW in den schönsten Ferien des Jahres. Es wurden Urlaube gebucht, Ausflüge geplant oder einfache Faulenzzeiten als Familie geplant. Familienzeit ist eine schöne, wertvolle und wichtige Zeit. Gerade in Zeiten der Ungewissheit ist es besonders wertvoll, wenn die Familie für Halt, Sicherheit und Unterstützung sorgt. Deswegen ist es gut, viel kostbare Zeit in die eigene Familie zu investieren. Ihre Kinder und Lebenspartner*innen werden es Ihnen danken.

Sommerferien opfern für das Geld für den Führerschein

Des einen Freud und des anderen Leid – wie man so schön sagt. Was ist, wenn der Führerschein ansteht und dieser aus der eigenen Tasche gezahlt werden muss? Oder die neue Spielekonsole hat, schneller als gedacht, den Geist aufgegeben und eine neue muss her. Woher kommt das Geld für einen Urlaubstrip mit Freunden, wenn es an Kapitalgebern fehlt? Die Antwort ist glasklar: Ferienjob. ,,Warum machst du nicht einfach einen Ferienjob?“ – Dieser Frage bin ich mit 15 Jahren nachgegangen.

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So begann mein Hinzuverdienst bei der Stadt mit körperlicher Arbeit im Grünen. Um das 18. Lebensjahr herum mussten fünf Wochen der kostbaren Sommerferien herhalten, um genügend Geld für den Führerschein zu erwirtschaften. So kam es, dass ich bei einem der größten Anbieter von Betonprodukten in Deutschland einen Ferienjob startete. Pflastersteine, Außenplatten, Palisaden, Randsteine, Gartenmauern, viel Staub und Stahlkappenschuhe – das waren meine Sommerferien. Mit Erfolg – mit genug Geld in der Tasche für den Führerschein und für einige Extras habe ich so die Sommerferien zu Ende gebracht. Doch bei der Suche nach einem Ferienjob müssen Jugendliche und Eltern auf ein paar Dinge achten.

Bis zu 1000 Euro im Monat sind steuerfrei für Schülerinnen und Schüler

Für einen richtigen Ferienjob müssen Schüler 15 Jahre alt sein. Doch welche Abgaben kommen auf sie zu und lohnt sich ein Ferienjob überhaupt? Sozialabgaben (Krankenversicherung, Rentenversicherung, etc.) werden in der Regel nicht fällig. Wer allerdings älter als 18 Jahre alt ist und mehr als 70 Tage im Jahr arbeitet, muss Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung zahlen.

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Weil Schülerinnen und Schüler im Normallfall unter dem Grundfreibetrag von aktuell 9408 Euro bleiben, können sie in der Steuerklasse I bis zu 1000 Euro im Monat steuerfrei verdienen. Es kann aber auch mal mehr sein – so wie bei mir damals. Dann werden Steuern vom Lohn abgezogen und an das Finanzamt abgeführt. Die gezahlte Lohnsteuer kann im Folgejahr durch die Abgabe einer Einkommensteuererklärung im Regelfall komplett zurückgeholt werden. Alternativ bietet sich ein Minijob an, welcher im Monat bis zu 450 Euro betragen darf. Hier ist es grundsätzlich so, dass der Arbeitgeber eine pauschale Lohnsteuer von 2 Prozent abführt.

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Der Steuer-Experte
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Uwe Erbach (31) ist Steuerberater und selbst junger Familienvater. Er arbeitet seit November 2016 bei Blumrich, Bispinghoff & Partner in Werne, einer mittelständischen Steuerberatungskanzlei mit zwei weiteren Standorten in Kamen und Hamm (www.blumrich-bispinghoff.de). Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt neben den alljährlichen Steuererklärungen für Unternehmer und Privatpersonen auf der Erstellung von Jahresabschlüssen und der laufenden steuerlichen sowie betriebswirtschaftlichen Beratung.
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