
© Stefan Milk
Steigende Zahlen und nichts Neues von oben: So geht‘s den Schülern
Schulen in Bergkamen
Keine Maskenpflicht mehr, offene Fenster zum Lüften und freiwillig Masken. Während die Zahlen steigen, hat sich in den Schulen die Situation nicht geändert. Vom Ministerium hört man nichts Neues.
Seit zwei Wochen hat die kommissarische Schulleiterin des Bergkamener Gymnasiums, Maria von dem Berge, keine Mail aus dem Schulministerium bekommen. Keine neue Anweisungen, keine neuen Regelungen. „Das wundert mich“, sagt sie.
Als noch regelmäßig Ministerpräsidenten-Konferenzen stattfanden, haben Schulen bekanntlich teilweise erst am Abend vorher Anweisungen für den nächsten Tag bekommen – was sicherlich auch nicht besser war. Teils seien die Schulen sogar vor dem Gesundheitsamt informiert worden, erinnert sich von dem Berge.
Diese Situation wünschen sich die Schulleiter mit Sicherheit nicht zurück. Aber seitdem die Maskenpflicht gefallen ist, steigen und steigen die Zahlen. Gerade auch an den Schulen. Der Gesundheitsdezernent des Kreises Unna, Uwe Hasche, zeigte sich im Kreistag sehr besorgt über die Entwicklung an den Schulen und bezeichnete sie als „belastend“.
Aber von einem Plan, wie sich die Situation verbessern lassen könnte oder von einer möglichen Rückkehr zur Maskenpflicht hört man aktuell auch nichts – auch nicht an den Schulen selbst. Die behalten also die aktuellen Regeln bei und sehen den Zahlen beim Steigen zu: In Bergkamen sind laut Informationen des Kreises aktuell fünf Schulen betroffen, mit sechs Coronafällen.
Nach aktueller Regelung müssen die direkten Nachbarn der infizierten Schüler – wenn sie nicht immunisiert sind oder freiwillig eine Maske getragen haben – in Quarantäne.
Im Zweifelsfall müssen alle Sitznachbarn in Quarantäne
Wer geimpft oder genesen ist, wissen die Lehrer. Aber sie müssen nun auch prüfen, welches Nachbarkind eine Maske getragen hat. Von dem Berge hat die Kollegen über diese Regel informiert. Die Klassen oder Kurslehrer sollten im Blick haben, wer eine Maske getragen hat und wer nicht.
„Häufig sind das ja dieselben Schüler“, sagt von dem Berge. Sie hat dem Kollegium den Tipp gegeben, Fotos von den Klassen zu machen, um festzuhalten, wer seine Masken getragen hat oder nicht. Sei im Falle einer Infektion aber nicht eindeutig klar, ob der oder die Sitznachbarin eine Maske getragen hat, müssten im Zweifelsfall alle in Quarantäne, so von dem Berge.
Die Schulleiterin hat aber beobachtet, dass die meisten Schüler freiwillig eine Maske tragen, um sich und andere zu schützen. Besonders die Oberstufenschüler, die sich aktuell bewerben, halten sich daran. „Sie wollen nicht riskieren, wegen einer Quarantäne auf ein Bewerbungsgespräch oder Assessment Center verzichten zu müssen.“ Übrigens: Gelüftet wird dank nicht vorhandener Luftfilter weiterhin fleißig. „Viele sitzen mit Jacken im Unterricht.“