Der offizielle Startschuss für den Bikepark ist gefallen: In der letzten Ratssitzung vor der Osterpause am Mittwoch (29. März) hat der Stadtrat den Plänen der jugendlichen InitiatorInnen einstimmig zugestimmt. Diese hatten zuvor im Jugendhilfeausschuss (2. März) ihre Pläne vorgestellt, wie die Strecke künftig aussehen soll.
Schon die Beteiligten des Jugendhilfeausschusses zeigten sich beeindruckt von der sorgfältigen Auswahl von Sprüngen und Bahnen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und den vielen Details. Nun hat der Stadtrat mit dem Beschluss auch offiziell grünes Licht für den Bau gegeben.
Bike-Park entsteht im Dahl
Der Bikepark, der auf dem Gelände des Sportzentrums Dahl entsteht, war die Idee der Jugendlichen selbst. Dafür sammelten sie auf dem Genussfrühling im April 2022 Unterschriften, um den Bürgermeister für ihre Idee zu gewinnen. Viel Überzeugungsarbeit war nicht nötig – Bürgermeister Lothar Christ unterschrieb bei der Unterschriftensammlung direkt mit.
„Der Bikepark ist ein Best-Practice-Beispiel für Engagement und Jugendpartizipation“, freute sich Christ schon im Vorfeld der Ratssitzung. „Das Projekt zeigt: Es lohnt sich, sich für das Gemeinwesen einzusetzen.“ Auch die Mitarbeiter des Jugendamts, des Radsport Clubs Werne (RSC) sowie des Stadtsportverbandes waren von der Initiative der Jugendlichen sofort begeistert und unterstützten die Jugendlichen bei der Arbeit an ihrem Vorhaben.

Idee für optimalen Streckenverlauf
Den optimalen Streckenverlauf zu ermitteln, war den Jugendlichen und der Stadtverwaltung besonders wichtig. Schließlich soll die Anlage auch den Wünschen und Bedürfnissen der jungen Mountainbike-Begeisterten in Werne entsprechen. So hatte der Bürgermeister die rund 20 Jugendlichen bereits im September 2022 zu einer Fahrradtour zum Lippepark nach Hamm eingeladen, um die dortige Bikeanlage zu testen. Auf dem Rückweg wurde dann auch gleich der mittlerweile ungenutzte Tennenplatz im Sportzentrum Dahl, den die Stadt als Standort für das Vorhaben vorgeschlagen hatte, in Augenschein genommen. Aufgeteilt in Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Beteiligten im vergangenen November und Dezember intensiv mit Fragen der baulichen Gestaltung, der Finanzierung und der Öffentlichkeitsarbeit.

Jugendliche bauen Sandmodell
Im Februar dieses Jahres besichtigten die Jugendlichen und Mitarbeiter des Jugendamtes außerdem andere vergleichbare Bikeparks, unter anderem in Südkirchen und Lüdinghausen, um sich weitere Inspirationen für die Strecke in Werne zu holen. Mit städtischer Unterstützung haben die Jugendlichen dann an einem Sandmodell getüftelt, mit dem sie im Jugendhilfeausschuss anschaulich zeigen konnten, wie sie sich einen idealen Bikepark vorstellen.
„Zu sehen, wie sich die Jugendlichen in den gesamten Prozess mit ihren Gedanken und Ideen eingebracht und welche konkreten Vorstellungen sie gemeinsam entwickelt haben, hat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht“, so Jugenddezernent Frank Gründken.
Stolz auf ihre Arbeit
Dass sie stolz auf ihre Arbeit der vergangenen Monate sind, merkt man den Jugendlichen deutlich an. „Wir finden es gut, dass wir uns erst verschiedene Bikeparks anschauen konnten, aber daraus dann unseren ganz eigenen geschaffen haben. Das ist also keine Kopie, diese Kombination gibt es so noch nicht“, erklärt einer der Jugendlichen. Weitere Vorzüge der selbst entworfenen Strecke betont eine andere junge Beteiligte: „Auch jüngere oder weniger erfahrene Biker können hier sicher lernen und besser werden.“
Schon im Oktober 2022 hatte der Kommunalbetrieb Werne (KBW) den Boden des Geländes am Dahl untersucht. Jetzt können die Erdarbeiten starten, die je nach Wetter und Beschaffenheit des Bodens etwa sechs Wochen in Anspruch nehmen sollen. Bei der darauffolgenden Feinmodellierung sind dann wieder die Jugendlichen gefragt, ihre Ideen umzusetzen. Ein symbolischer erster Spatenstich mit allen Beteiligten ist bereits in der Planung. Die ersten Abfahrten und Sprünge könnten dann Ende 2023, spätestens aber ab dem Frühjahr 2024 möglich sein.
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