Exklusive Einblicke nach Museums-Umbau Neue Ausstellung in Werne öffnet schon bald

Neue Ausstellung im Stadtmuseum ist schon bald für Besucher geöffnet
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„Hören Sie mal: Es knarrt nichts mehr“, sagt Dr. Constanze Döhrer mit einem Lächeln und tritt auf den neuen Boden im ersten Obergeschoss des Museums am Kirchhof. Die alten Dielen, die früher hier lagen und jeden Schritt des Besuchers mit einem unangenehmen Geräusch kommentierten, sind Vergangenheit.

Verändert hat sich im Stadtmuseum Werne allerdings weitaus mehr als nur das. Die Räume und der Flur wurden komplett umgestaltet für ein neues und modernes Ausstellungskonzept, bei dem die Exponate häufiger wechseln sollen.

Die Touchpads, auf denen die Besucher bald Informationen zu den Exponaten lesen und auch mit den Objekten interagieren können - zum Beispiel Lichter einschalten und Töne abspielen - sind bereits angeschlossen. Richtig eingestellt sind sie bislang aber nicht. Auch die Wandgestaltung ist noch nicht ganz fertig.

„An ein paar Kleinigkeiten müssen wir noch arbeiten. Dazu gehört auch das Einleuchten. Die Strahler müssen genau positioniert werden“, erklärt Döhrer. Bis zum 27. November sollen die letzten Arbeiten abgeschlossen sein. Dann öffnet die neue Ausstellung im ersten Obergeschoss um 11 Uhr. Wer die Treppe hinaufgeht, wird zunächst eine riesige Gefallenentafel sowie Pickelhauben und Dokumente aus der Zeit sehen, in der Werne unter preußischer Herrschaft stand. Auch zwei Gewehre sind in den Schaukästen ausgestellt.

„Die hat uns ein Bürger aus Selm gebracht, als er davon hörte, dass wir das Museum umgestalten. Sie sind aus dem Krieg 1870/71“, sagt Döhrer. Besondere Exponate gibt es auch im zweiten Raum, in dem es thematisch um den Bergbau und das Solebad geht. Zu sehen sind hier unter anderem die Bademeisterpfeifen von Karl und Günter Wagner sowie das Arztbesteck von Dr. Hövener aus dem 19. Jahrhundert.


In einem weiteren Raum rückt die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs in den Fokus. „All diese Objekte stammen aus Werne“, sagt die Museumsleiterin und zeigt auf den großen Sekretär von Marga Spiegel, der in der Mitte des Raumes steht. Auch eine Schachtel der jüdischen Hutmacherfamilie Gumpert ist hier ausgestellt. Sie erinnert an das Schicksal der Juden - in diesem Fall insbesondere an die Ereignisse in der Pogromnacht 1938.

Was die sechs Ausstellungsräume gemeinsam haben, ist die relativ überschaubare Zahl an Exponaten. Das soll der besseren Inszenierung der Objekte dienen. Wer mehr sehen möchte und dem thematischen und zeitlichen Zusammenhang nicht oberste Priorität einräumt, kann im Depot „herumstöbern“. Der Raum bildet das Herzstück des ersten Obergeschosses und beinhaltet zusätzliche Exponate.

Schon bald können die Besucher selbst entscheiden, auf welchem Weg sie durch die Ausstellung gehen. Fest steht jedenfalls, dass der Boden dabei nicht mehr knarren wird.

Der Sekretär von Marga Spiegel steht im Zentrum des Raums, in dem es insbesondere um die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs geht.
Der Sekretär von Marga Spiegel steht im Zentrum des Raums, in dem es insbesondere um die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs geht. © Felix Püschner

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