In der Gegenwart angekommen: Der letzte kleine Raum im Obergeschoss behandelt die Zeit von 1960 bis heute.

© Michael Falkenstein

Neugestaltung Werner Stadtmuseum: Über sechs Räume zurück in die Gegenwart

rnMuseum in Werne

Das Obergeschoss des Stadtmuseums wird völlig neu gestaltet. Doch was bekommen die Besucher eigentlich dort zu sehen, wenn‘s fertig ist? Der letzte Raum führt zurück in die Gegenwart.

Werne

, 09.02.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es fing an mit den Preußen und endete in der Gegenwart – in etwa so könnte das nüchternste und kürzeste Fazit der künftigen Museumsbesucher ausfallen, wenn sie das neu gestaltete Obergeschoss des Karl-Pollender-Stadtmuseums am Kirchhof durchschritten haben. Vom Flur aus durch sechs Räume mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und ein kleines Depot hat sie ihr Weg dann geführt. Vorbei an preußischen Pickelhauben und Gewehren, Grubenlampen und Lohnbüchern, Dreschflegeln und Moormann-Fass, Bahnhofsmodell und Wäschepresse sowie SS-Dolch und Notgeld.

Idealerweise haben sie auf ihrer kleinen Tour durch die Geschichte der Lippestadt auch etwas mitgenommen – nicht nur trockenes Wissen, sondern auch ein anderes Bewusstsein von den Bezügen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Vielleicht haben sie die Historie auch ein bisschen „erlebt“ statt nur zur Kenntnis genommen. Und womöglich haben sie nun sogar ein etwas besseres Gefühl dafür, was denn genau die „Identität“ Wernes überhaupt ist. Die Suche danach ist schließlich einer der Kerngedanken des neuen Konzepts für das Obergeschoss des Museums.

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Museum in Werne: Im Obergeschoss gibt's nichts mehr

Im Obergeschoss des Werner Stadtmuseums gibt es derzeit keine Exponate mehr zu sehen. Der Grund: Man hat Platz geschaffen für die völlig neu gestaltete Ausstellung, die hier schon 2022 zu sehen sein soll.
26.11.2020

Was steht wohl in den Geschichtsbüchern von morgen?

Wer in dem letzten kleinen Raum angekommen ist, der sieht sich mit „historischen“ Zeugnissen des Zeitraums von 1960 bis heute konfrontiert. Dazu gehören unter anderem ein Dokument der Zechenschließung im Jahr 1975 und ein Teil der vor nicht allzu langer Zeit abgerissenen Fußgängerbrücke.

„Die letzten Jahrzehnte sind uns vermeintlich recht präsent, werden aber in 20 Jahren Stoff für Geschichtsbücher sein“, heißt es im neuen Museumskonzept zu diesem Raum: „Umschwünge der 60er und 70er Jahre, wie die Zechenschließung, die kommunale Neuordnung und Erfolge der 80er Jahre, wie die Öffnung nach Osteuropa, sind für viele Besucher erlebte Geschichte. Auch unsere Interessen und Gewohnheiten ändern sich.“

Und spätestens nun stelle sich eine weitere Frage: Was wird von den heutigen Themen wohl einmal in den Geschichtsbüchern der Zukunft stehen?

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Die Kernthemen dieses Ausstellungsbereiches sind:

  • Schließung der Zeche 1975
  • Kommunale Neuordnung 1975
  • Europapartnerschaften
  • Aktuellste Neubauten in Werne wie Schulen oder das Solebad
  • Reflektion über aktuelle Entwicklungen

Für diese Unterthemen stehen verschiedene Exponate bereit. Fest eingeplant sind hier:

Der Blick ins Museum - Bürger können mitgestalten

  • Wir stellen die geplanten neuen Räume des Stadtmuseums im Zuge einer kleinen Serie vor.
  • Bürger haben nach wie vor die Möglichkeit, an der Neugestaltung des Museums mitzuwirken – und zwar im Zuge eines Workshops auf der Homepage der Stadt Werne. Dort ist das gesamte Konzept inklusive der bislang vorgesehenen Exponate aufgeführt. Wer möchte, kann Anregungen geben und beispielsweise anmerken, welche Exponate ihm besonders wichtig sind oder auch persönliche Anekdoten zu den Ausstellungsthemen mitteilen.
  • Es gibt auch eine Druck-Version. Diese kann auf der Museums-Homepage heruntergeladen sowie in der Christophorus-Kirche oder auf Anfrage im Museum abgeholt werden (Tel. 02389780773).
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