Die Darstellung der Geschichte von Werne im Stadtmuseum endet mit der Wirtschaftswunder-Phase Anfang der 1960er Jahre. Seitdem sind gut 60 Jahre vergangen, die das Museum nun füllen möchte. Und zwar mithilfe der Werner Bevölkerung. Jede und jeder kann sich auf vielfältige Art und Weise beteiligen.
Die Einrichtung startet dazu das Projekt „MemoryLab - Eure Stadt, Eure Geschichte“ zur Erweiterung der Dauerausstellung. Die Menschen in der Lippestadt werden von März bis Juni 2025 dazu aufgerufen, auf verschiedenste Art und Weise mitzuwirken. Etwa durch Tipps, Abgabe von Objekten, Video-Interviews oder Ähnlichem.

2022 wurde die neue Dauerausstellung „Identitätswandel“ im ersten Obergeschoss des Stadtmuseums eröffnet. Sie behandelt chronologisch die Stadtgeschichte ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Dabei endet die Ausstellung aktuell mit dem Wiederaufbau der Wirtschaftswunderzeit und schließt dann einen Raum zu der Frage „Was wird morgen Geschichte sein?“ an. Dadurch ergibt sich eine Lücke in der Präsentation der Stadtgeschichte von rund 60 Jahren.
Im Gegensatz zu anderen stadtgeschichtlichen Ausstellungen besteht für diesen Zeitraum die Besonderheit, dass die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung zugleich Zeitzeugen oder sogar Protagonisten der präsentierten Ereignisse sind. So sei es sinnvoll, diese Personen selbst zu Wort kommen zu lassen.
Nicht nur „große“ Geschichte
Die Bürger sind dazu aufgerufen, ihre Geschichten, Erinnerungen und auch Objekte beizutragen. Dabei soll ganz gezielt nicht nur „große“ Geschichte, sondern auch das Lebensgefühl der Zeit eingefangen werden: Ereignisse genauso wie angesagte Kneipen, die Kreisgebietsreform, Stadtfeste, Friedensbewegung oder prominente Besucherinnen und Besucher.
In der Sammelphase gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Teilnahme, etwa online über das Beteiligungsportal „beteiligung.nrw.de“ oder vor Ort im Museum an mehreren Sammelterminen (zweimal pro Monat). Darüber hinaus werden gezielt Personen angesprochen, um sich an der Aktion zu beteiligen. Die Teilnahme kann auch anonym erfolgen, um Hemmschwellen zu senken.
Abstimmungsphase ab Juli
Danach folgt von Juli bis August 2025 die Abstimmungsphase. Alle eingegangenen Geschichten/Erinnerungen/Objekte werden auf der Plattform beteiligung.nrw.de präsentiert, mit der Möglichkeit, darüber abzustimmen, welche dieser Aspekte für die Stadtgeschichte besonders wichtig waren. So werden die Bürger nicht nur „Stichwortgeber“. Die Umsetzungsphase soll dann ab September erfolgen. Näheres zu dem Projekt ist in der öffentlichen Sitzung des Kultur-Ausschusses am Donnerstag, 20. März, ab 17.30 Uhr im Stadthaus Werne zu erfahren.
Sanierung der Kirchen-Türen St. Christophorus Werne: Ostern sollte alles fertig sein
Neue Wanderausstellung im Stadtmuseum Werne: „Demokratie als Lebensform“ soll Jüngere ansprechen
Ehepaar Ostrop mit Kulturpreis Werne geehrt: „Geschichte der Stadt lebendig vermittelt“