Drei Monate nach Abriss des Kirchenschiffs: Spatenstich für neue Zentralrendantur in Werne
St. Konrad
„Das ist ein guter Tag heute, denn es geht vorwärts“: Dort, wo bis Ende November noch das Kirchenschiff von St. Konrad stand, entsteht nun ein moderner Neubau.

Während einer kleinen Feierstunde wurde am Freitag der erste Spatenstich für die neue Zentralrendantur in Werne gesetzt. © Vanessa Trinkwald
„Der Segen kommt schon von oben“, sagte Pfarrdechant Jürgen Schäfer und blickte gen Himmel, als der Regen nur so niederprasselte auf den Konrad-Berg an der Stockumer Straße. Pünktlich zum ersten Spatenstich für die neue Zentralrendantur zeigte sich dann aber die Sonne – wenn das kein gutes Zeichen ist für den Neubau, der hier bis Sommer 2020 entstehen soll.
- Die neue Zentralrendantur soll 2020 fertiggestellt werden.
- Sie verwaltet die Finanzen für die Dekanate Hamm-Nord, Lüdinghausen und Werne.
- Die Rendantur übernimmt damit behördliche Arbeiten für insgesamt 12 Kirchengemeinden, 44 Kindertagesstätten in Trägerschaft der 12 Gemeinden und rund 110.000 Katholiken in den drei Dekanaten.
- Doppelfunktion: In Werne ist die Rendantur einerseits Mieterin, gleichzeitig aber auch die Stelle, die das Investitions- und Bauvorhaben begleitet.
- Der Neubau wird Stand jetzt 1,7 Millionen Euro kosten.
So soll die neue Rendantur einmal aussehen. © Steinhoff Architekten (Grafik)
Dort, wo noch bis November 2018 das Kirchenschiff von St. Konrad stand, wird in den nächsten Monaten das neue Verwaltungsgebäude für die Zentralrendantur der Dekanate Hamm-Nord, Werne und Lüdinghausen gebaut.
„Sie ist so etwas wie das Finanzministerium“, sagte am Freitag (8. März) Bürgermeister Lothar Christ für all diejenigen, die mit dem sperrigen Rendantur-Begriff nur wenig anfangen können.
„An dieser Stelle gewinnen wir heute hinzu“
Gleichzeitig verwies das Stadtoberhaupt auf das „wichtige Signal“, das mit dem ersten Spatenstich gesetzt werde: „Wenn es heutzutage um Fusionen geht, wenn es um Zusammenlegungen geht, wenn es um Synergien geht, ist es meistens so, dass die kleinen Städte eher verlieren. Doch an dieser Stelle gewinnen wir heute hinzu!“
Die Mitarbeiter der Rendantur, die aktuell ein Provisorium aus ehemaligem Pfarrhaus und Bruder-Konrad-Haus nutzen, freuen sich schon jetzt auf die modernen Büroräume. „Ich freue mich, dass wir auch durch den Standort künftig als kirchliche Verwaltung wahrgenommen werden können“, sagte Peter Middelhove, Leiter der Zentralrendantur.
Direkt nebenan wird es im Glockenturm der ehemaligen Konrad-Kirche einen Gottesdienstraum für die Gemeindemitglieder im Evenkamp geben, die die Entweihung der Kirche und auch den Abriss in den vergangenen Monaten stets mit Wehmut betrachtet haben. Im Glockenturm selbst gab das aufgerissene Mauerwerk unter den dunklen Regenwolken am Freitag ein beeindruckendes Bild ab.
Pfarrdechant Schäfer nutzte die Gelegenheit, sich bei den zahlreichen Anwesenden für den Zusammenhalt und die Bereitschaft, sich auf etwas Neues einzulassen, zu bedanken. „Ich finde es wirklich toll, wie groß der Zusammenhalt ist und wie viel organisiert wird, dass das Gemeindeleben weiterläuft“, so Schäfer. „Ein riesengroßes Dankeschön geht auch an das Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum. Die ökumenische Zusammenarbeit ist in den letzten Jahren gewachsen.“
Und als sich dann die ersten Sonnenstrahlen zeigten und der Himmel langsam wieder blau wurde über der Baustelle auf dem Konrad-Berg, setzten die Verantwortlichen die mit Schleifen geschmückten Spaten in die Erde. „Das ist ein guter Tag heute“, sagte Lothar Christ. „Ein guter Tag, denn es geht vorwärts.“