
© Helga Felgenträger (A)
Sportzentrum Dahl Werne: Politik wechselt plötzlich auf anderen Kunstrasen
Sportstätten in Werne
Eigentlich hatten sich Vereine und Politik auf einen bestimmten Kunstrasen für die neuen Plätzen im Sportzentrum Dahl verständigt. Doch jetzt gibt’s plötzlich einen anderen Belag. Wird der teurer?
Für die neu entstehenden Sportplätze im Sportzentrum im Dahl war schon lange klar, welchen Kunstrasenbelag man verwenden würde. Schon Anfang 2020 hatten sich Vertreter von Vereinen und der Politik nach Besichtigungstouren anderer Sportstätten auf eine Variante verständigt. Doch nun rudert man wieder zurück.
Der bislang favorisierte Belag wird nun von einem anderen abgelöst. Darauf einigten sich die Mitglieder im jüngsten Ausschuss für Schule und Sport der Stadt Werne einstimmig. Wird der neue Belag nun auch teurer als der bislang vorgesehene?
Alternativer Vorschlag für Kunstrasen im Dahl
Sowohl Fußball- als auch Hockeyspieler hatten sich 2020 für einen Kunstrasenbelag mit einer Spiralfaser mit einer Kork- und Sandverfüllung für das Großspielfeld ausgesprochen. Wichtig war hierbei, dass die Möglichkeit besteht, dass auch die Hockeyspieler bei steigendem Bedarf den Platz durch eine höhere Sandverfüllung nutzen können. Diesem Wunsch kam die Kommunalpolitik mit ihrer Zustimmung im März 2020 nach.
Gut eineinhalb Jahre später stellt sich die Lage anders dar. Nach der Ausschreibung und der danach stattgefundenen Begehung weiterer Sportplätze schlägt das beauftragte Ingenieurbüro Vennegeerts einen alternativen Kunstrasenbelag vor. Fachingenieur Herbert Vennegeerts erläuterte die wesentlichen Unterschiede der beiden Beläge.
Die bisher vorgeschlagene Variante besteht wie gesagt aus einem Kunstrasen mit Spiralfaser sowie Kork und Sand als Füllmaterial. 13 Fasern pro zehn Zentimeter würden dabei verarbeitet werden, sodass der Kork im Feld „wandern“ kann, so der Experte. Der alternative Belag, der aus geraden Fasern, gefüllt mit Kork und Sand, besteht, ist hingegen kompakter. „Bei dem neuen Produkt sind 22 Fasern pro zehn Zentimeter verarbeitet. Die Fasern sind dichter zusammen und sorgen für weniger Bewegung“, so Vennegeerts. Zudem machte er einen weiteren Vorteil dieser Variante aus: „Wenn der letzte Teil verlegt ist, können die Sportler sofort auf die Anlage“.
Das Fußballfeld könnte man auch bei der neuen Technik durch eine höhere Verfüllung für den Hockeysport umwandeln. Bei den Kosten würde sich der neue nicht von der bisher favorisierten Variante unterscheiden, erklärte der Experte auf Nachfrage. Bei den Folgekosten geht Vennegeerts von einem jährlichen Aufwand von 20.000 bis 24.000 Euro aus. Zum Vergleich: Bei einem Naturrasen seien es laut einer Studie etwa 25.000 bis 27.000 Euro.
Einstimmig entschieden sich die Ausschussmitglieder für den neuen Belag der Firma Polytan. Der Baubeginn soll in 2022 beginnen. Mit der Fertigstellung rechnet Vennegeerts zwischen Juli und September 2022.