Problem-Spielplatz in Werne Spielfläche am Horne-Center bleibt das größte Sorgenkind

Spielplatz am Horne-Center bleibt ein großes Sorgenkind
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Der Bericht zur Jahresinspektion der Spielplätze stieß bei Wernes Politik auf ein positives Echo. Zwar waren bei der alljährlichen Begehung insgesamt 39 Mängel auf den fast 50 Spiel- und Bolzplätzen aufgefallen, doch ist diese Zahl laut Aussage des Jugendamtsleiters Maik Rolefs kein außergewöhnlicher Wert: „Vor drei oder vier Jahren sah das noch anderes aus.“ Da waren es nämlich noch deutlich mehr. Zudem stellten die ausgewiesenen Mängel keine akute konkrete Gefährdung für den Spielbetrieb dar.

Das gilt auch für einen Spielplatz, der schon seit Jahren das wohl größte Sorgenkind im Bereich der Spielflächen ist. „Die Spielfläche Busbahnhof fällt immer wieder durch Vandalismus und starke Verunreinigungen auch mit Glas auf“, heißt es von der Verwaltung. Gemeint ist der Spielplatz neben dem Horne-Center. Die Mitarbeiter des Bauhofs kontrollieren dort teilweise täglich, wie Bauhofleiter Detlef Bruns im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt: „Das ist für uns der zeitaufwändigste Spielplatz. Wir sind dort drei bis fünf Mal pro Woche.“

Bei den übrigen Spielplätzen reicht in der Regel eine wöchentliche Kontrolle. Wobei „Kontrolle“ insbesondere in Zusammenhang mit dem Spielplatz am Horne-Center nicht nur die Überprüfung der Spielgeräte meint, sondern vor allem auch die Beseitigung von teils gefährlichem Müll. Eine Zeit lang habe man hier sogar Spritzen gefunden, inzwischen sind es laut Bruns hauptsächlich Glasflaschen und Scherben. „Gerade in den Sommermonaten ist das hier ein Problembereich - vor allem, wenn man bedenkt, dass hier auch viele Kleinkinder spielen“, so Bruns.

Jugendamtsleiter Maik Rolefs
Jugendamtsleiter Maik Rolefs © Jörg Heckenkamp

Sicherheitsdienst trifft regelmäßig Jugendliche an

Auf frischer Tat ertappt hätten die Mitarbeiter des Bauhofs allerdings noch keinen der Sünder. Das liege jedoch auch an den Kontrollzeiten. Denn in der Regel handle es sich um Jugendliche, die dort abends Alkohol konsumieren und Müll hinterlassen. Das bestätigt auch Werner Kneip vom Ordnungsamt auf Anfrage unserer Redaktion. Der BAK-Sicherheitsdienst treffe auf dem Spielplatz neben dem Horne-Center regelmäßig größere Gruppen von Jugendlichen an und spreche gegebenenfalls Platzverweise aus.

Vor allem, wenn Alkohol im Spiel ist. Schließlich gelte auf Spielplätzen - genauso wie auf Schulhöfen - ein Alkoholverbot, betont Kneip. Die Betroffenen würden zudem dazu aufgefordert, ihren Müll zu entsorgen. Klar sei aber auch: Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes können nicht überall gleichzeitig sein.

Welche Folgen hat der Horne-Center-Umbau?

Und wie könnte man die Situation auf anderem Wege in den Griff bekommen? Hier gehen die Meinungen auseinander. Wernes Bauhofleiter geht davon aus, dass die Zahl der Verstöße bereits durch die Schließung des Rewe-Marktes weiter rückläufig sein wird. Der Grund: Alkohol gibt es seither nicht mehr direkt nebenan. Ordnungsamtsleiter Kneip ist diesbezüglich etwas skeptischer. Denn ein solcher Markt erfülle auch eine soziale Kontrollfunktion. Heißt: Wenn sich Leute beobachtet fühlen, steigt die Hemmschwelle für Vandalismus und Co..

Für eine ähnliche Form der Überwachung hatte die Stadt in der jüngeren Vergangenheit bereits an mehreren Stellen Videokameras installiert, darunter in der Tiefgarage am Roggenmarkt und an den Schulen. Das Ergebnis nach gut zwei Jahren war ein Rückgang der Straftaten, teilte die Verwaltung auf Anfrage unserer Redaktion Anfang 2022 mit.

Videoüberwachung ist noch kein Thema

Aber Video-Überwachung auf Spielplätzen? Davon ist man - zumindest in Werne - noch ziemlich weit entfernt. Als „Ultima Ratio“ bezeichnet dies Jugendamtsleiter Rolefs auf Anfrage unserer Redaktion. Auch wenn natürlich klar sei, dass Alkohol und Glasflaschen auf Spielplätzen nichts zu suchen haben.

Abgesehen davon, dass man die Jugendlichen nicht von allen öffentlichen Plätzen vertreiben dürfe, wäre eine Videoüberwachung auf Spielplätzen aber allein schon aus Datenschutzgründen schwierig umzusetzen. Denn um im öffentlichen Raum zu filmen oder andere einschränkende Maßnahmen zu treffen, bedarf es einer umfassenden Begründung.

Werner Kneip verweist in diesem Zusammenhang auf das alljährliche Glasverbot zu Sim-Jü. Das habe man nur durchsetzen können, weil es in den Jahren zuvor oftmals Schnittverletzungen gegeben habe. Dass das nicht auch auf dem Spielplatz neben dem Horne-Center passiert, liegt auch an den Mitarbeitern des Bauhofes. Denn die räumen auf, was andere unerlaubterweise dort hinterlassen haben. Und das in diesem Falle fast täglich.

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