Spiel- und Bolzplätze
Spielplätze in Werne: Gutachterin stellt bei Kontrollen zahlreiche Mängel fest
Ein Gutachten der Stadt gibt Aufschluss über die Zustände der Spiel- und Bolzplätze in Werne. Die Liste mit Mängeln ist nicht gerade kurz - und ein Punkt klingt durchaus überraschend.
Eine „qualifizierte Spielplatzprüferin“ hat den Zustand der Werner Spiel- und Bolzplätze genauer unter die Lupe genommen - und etliche Mängel festgestellt. © Felix Püschner
Den Zustand der Spiel- und Bolzplätze kontrolliert die Stadt nach eigenen Angaben immer mal wieder - und zwar monatlich. Einmal im Jahr jedoch nimmt sie diese im Zuge der Jahreshauptinspektion noch etwas genauer unter die Lupe. Für 2020 liegen nun die Ergebnisse vor. Und die zertifizierte „Qualifizierte Spielplatzprüferin“ - so die offizielle Bezeichnung - hat einmal mehr zahlreiche Mängel festgestellt.
Genau genommen waren es 41. Die stellten jedoch „keine akute konkrete Gefährdung für den Spielbetrieb dar und sind als üblich einzustufen“, wie es in der Zusammenfassung der Verwaltung heißt. Spielflächen komplett mängelfrei zu halten sei nahezu nicht möglich, „da die tägliche Inanspruchnahme und die diversen Witterungseinflüsse dieses nicht hergeben.“ Teilweise habe man die Mängel inzwischen jedoch bereits behoben - auch, weil sich die Inspektion coronabedingt etwas in die Länge zog.
Gutachterin sieht bei Bolzplätzen nur „meist kleinere Mängel“
Durchaus überraschend: Auf den Bolzplätzen sind im Gutachten lediglich insgesamt acht „meist kleinere Mängel“ ausgewiesen. Mehrfach seien Kaninchenlöcher oder Unebenheiten zu verfüllen gewesen, was aber auch „bei der Mahd oder durch Abschleppen reguliert“ werden könne, schreibt die Verwaltung.
Wernes amtierender Bürgermeister Lothar Christ hatte kürzlich im Video-Interview mit unserer Redaktion noch betont: „Spiel- und Bolzplätze sind wichtig für die Entwicklung und Bewegung unserer Kinder. Aber leider sind sie oftmals nicht in einem guten Zustand. Sie sind abgenutzt oder Pfützen stehen drauf. Ich erlebe das selber, wenn ich mit meinen Kindern hier spiele.“
Darum wolle er sich auch dafür einsetzen, dass Bolzplätze in Zukunft einen Kunstrasenbelag erhalten - so wie man es bereits an den Schulen in Kooperation mit den Fördervereinen und der Stiftung der Sparkasse an der Lippe gemacht habe.
Turmkombinationen bleiben größtes Sorgenkind
Größtes Sorgenkind in Sachen Spiel- und Bolzplätze bleiben aus Sicht der Verwaltung aufgrund der aufwendigen Reparaturen jedoch nach wie vor die Turmkombinationen. An elf davon waren laut Gutachten Mängel aufgetaucht. Für die von Mitarbeitern des Baubetriebshofes und einer ortsansässigen Schreinerfirma durchgeführten Reparaturen habe man die Konstruktionen zeitweise sperren müssen. Die gute Nachricht: „Alle Türme konnten jedoch erhalten werden.“
Allerdings habe man bei der mehr als zehn Jahre alten Turmkombination am Nibelungenring einen integrierten Netzaufstieg dauerhaft entfernen und außerdem das Holzsechseck Hugenpoth inzwischen abrüsten müssen. Ein Ersatz sei aber bereits in Betrieb genommen worden. Gleiches gilt für das im vergangenen Jahr abgerüstete Sechseck in Langern.
Der Bolzplatz an der Berliner Straße. Laut Gutachten gibt es auf den Werner Bolzplätzen lediglich acht „meist kleinere Mängel“. © Felix Püschner
Sandkästen getauscht, Wippen repariert, Rutsche abgebaut
Weitere im Gutachten aufgeführte Mängel sind:
Die Spielfläche am Familiennetz: Hier sind die Bänke teilweise nicht fest montiert und müssen im Boden verankert werden. Zudem seien an der Brüstung zur Wallrutsche Reparaturen erforderlich. An der Seilbahn sei die Bremsfeder defekt, was allerdings einen „Mangel ohne Sicherheitsrelevanz“ darstelle.Am Beckingsbusch und Nibelungenring habe man an zwei Wippen die Balken ersetzt und auf der Spielfläche Beckingsbusch ergänzend eine Kleinkinderrutsche ersatzlos abgebaut.Wienbrede, Beckingsbusch, Haferfeld und Geisthof: Hier mussten laut Angaben der Stadt die Holzsandkästen auf den Spielflächen getauscht werden.In Horst sei darüber hinaus das Dreieckshaus umfangreich saniert worden. Die übrigen Mängel beziehen sich laut Verwaltung auf eine Tischtennisplatte, eine Bank, einen Tisch und drei Federwipptiere. Diese würden jedoch „engmaschig beobachtet“.