
© Jörg Heckenkamp
Große Pläne für den Moormannteich - kommen Café und Sitztreppe?
Stadt-Umbau Werne
Der Moormannteich sei idyllisch, „aber hat keinerlei Aufenthaltsqualität“, sagt Wernes oberster Planer. Das soll sich in Zukunft ändern. Der stadtnahe Teich soll zur Oase werden.
Seerosen auf dem Teich, mächtige Bäume drumherum - der Moormannteich neben dem Hornecenter ist ein idyllisches Fleckchen fast in der Innenstadt von Werne. Doch viel anfangen können die Bürger momentan damit nicht. „Der Moormannteich hat derzeit keinerlei Aufenthaltsqualität“, sagt Ralf Bülte, Planungsdezernent der Stadt Werne. Doch Verbesserungen sind in Sicht.

Die Wasser-Kaskade von der Höhe des Kinderspielplatzes in den Moormannteich war so gut wie nie in Betrieb. © Jörg Heckenkamp
Dafür sorgt das Projekt Regionale, aus dem Werne in den nächsten Jahren, vielleicht Jahrzehnten, Gelder für das Projekt „Werne neu verknüpft“ abzapfen kann. Der erste Regionale-Baustein in der Lippestadt ist gesetzt: der Neubau des Kreisverkehres Münster-/Burgstraße.
Wichtiger Baustein: Die Situation rund um die Horne
Doch nicht nur verkehrlich und städtebaulich unterstützt die Regionale Veränderungen in Werne. Ein wichtiger Baustein ist die Gewässersituation in der Lippestadt. Ins Blickfeld rücken dabei die Horne und damit auch der in unmittelbarer Nähe des Wasserlaufes gelegene Moormannteich.
Was ist geplant? „Das soll ein Wettbewerb zeigen, den wir starten wollen“, sagt Ralf Bülte. Grobe Pläne sind bereits formuliert. So könnte sich Wernes Stadtplaner eine Art Sitztreppe hinunter zur Horne vorstellen, auf denen die Menschen verweilen können. „Für mich zählt auch ein Café am Moormannteich dazu“, sagt er.

Hier sollte eigentlich Wasser fließen und eine Art Vorhang zum Lieferbereich des Horne-Centers bilden. War aber kaum in Betrieb. © Jörg Heckenkamp
Wichtig wäre auch, eine Barriere zu beseitigen. Denn ein Rundweg um den Moormannteich ist seit dem Bau des Horne-Centers (Rewe) nicht mehr möglich. Auf der westlichen Seite, also zwischen Teich und Einkaufszentrum, verhindern Zäune die Passage.
Die damaligen Gründe für die Zaun-Ziehung sind allerdings schon seit langem weggefallen. Einerseits war da die sogenannte Wasser-Kaskade, ein kleiner Wasserlauf vom Spielplatz in den Moormannteich, der den Durchgang unmöglich machte. Freilich war diese Kaskade so gut wie nie in Betrieb.
Wasserwand als Sichtschutz war kaum in Betrieb
Wie übrigens auch die Wasserwand, die einen Sichtschutz zur Anlieferstraße des Horne-Centers bilden sollte. Das seien alles schöne Pläne gewesen, „doch letztlich ging dem Investor das Geld aus und aus den Projekten wurde nichts“, resümiert Ralf Bülte.
Ein zweites Hindernis für einen Rundweg um den stadtnahen Teich war der Gastronomiebetrieb in dem Center. Spaziergänger wären quasi durch den Biergarten des Restaurants gelatscht. Allerdings steht das Ladenlokal seit etlichen Jahren leer, wird nur noch höchst selten für geschlossene Feiern genutzt.

Idyllischer Anblick: Seerosen auf dem Moormannteich. Doch Aufenthaltsqualität hat der Bereich im Moment nicht. © Jörg Heckenkamp
Also wäre doch jetzt die Gelegenheit, einen Rundweg und damit mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen? „Das macht zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn“, hält Ralf Bülte dagegen. Man würde womöglich Geld in die Hand nehmen müssen für einen kurzfristigen Effekt. Er wolle lieber den Wettbewerb zur gesamten Überplanung dieses Bereiches abwarten. Bülte: „Ich sehe da auch keinen dringenden Handlungsbedarf.“ Es sei zumutbar, die „paar Meter Umweg“ um den Teich herum zu gehen.
Die grundsätzlichen Pläne zur Gewässer-Umgestaltung innerhalb des Regionale-Vorhabens lägen derzeit beim Kreis Unna zur Genehmigung. Das könne sechs bis neun Monate dauern. Gibt der Kreis seine Zustimmung, könne es „Mitte des nächsten Jahres losgehen“, sagt der Planungsdezernent.
Vor dem Moormannteich ist das Horne-Wehr angesagt
Allerdings steht der Moormannteich auf der Prioritätenliste nicht ganz oben. Denn die Stadt will ein anderes Projekt im Jahr 2021 an der Horne in Angriff nehmen. Zur naturnahen Umgestaltung und besseren Erlebbarkeit der Horne gehöre es, das Wehr an der Brücke Hornemühle anzugehen. Diese Beton-Wasserstufe soll ganz wegfallen.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
