
© Felix Püschner
SPD vor der Kommunalwahl: „Wir brauchen dringend mehr bezahlbaren Wohnraum“
Kommunalwahl-Check mit Video
Die Kommunalwahlen rücken näher. Höchste Zeit, bei den Werner Politikern nachzuhaken, warum der Wähler gerade ihnen seine Stimme geben sollte. Das haben wir auch Lars Hübchen von der SPD gefragt.
Viele Werner Bürger schreiten am 13. September 2020 zur Wahlurne. Dann entscheidet sich auch, wie stark die einzelnen Parteien im Stadtrat vertreten sein werden. Aber wofür stehen die Politiker überhaupt? Welche Probleme wollen sie angehen? Und noch wichtiger: Wie wollen sie diese Probleme eigentlich lösen?
Lars Hübchen ist Fraktionsvorsitzender der SPD in Werne. Und seine Partei hat vor allem ein Thema ganz besonders im Blick, wie Hübchen im Interview erklärt.
„Wir sind bei der letzten Wahl mit dem Slogan ‚Wir können Werne‘ angetreten - und das gilt noch immer. Wir kennen die Stadt mit ihrem Charme und ihren Stärken und wir wollen diese Stärken noch weiter ausbauen und die Stadt weiterentwickeln“, sagt Hübchen.
Was das betrifft, sei man „Überzeugungstäter“ - wenngleich der Slogan für den aktuellen Wahlkampf anders lautet: „Ganz Werne. SPD.“ ist 2020 auf den Wahlplakaten zu lesen. Der Fraktionsvorsitzende verweist auf die Investitionen, für die sich seine Partei in den vergangenen fünf Jahren stark gemacht habe: Geld für die Bildung in Form des neuen Schulgebäudes an der Stockumer Straße zum Beispiel. Und Geld für die Infrastruktur, den Umbau der Horne.
Das Thema Wohnen steht im Fokus
Grundsätzlich orientiere sich die SPD immer „an dem, was wichtig und was machbar ist.“ Und was soll das in den nächsten Jahren sein? Für Hübchen liegt eines der größten Probleme der Lippestadt auf der Hand: „Eines der Felder, das die Menschen in unserer Stadt besonders bewegt, ist das Thema Wohnen“, sagt Hübchen.
Viele junge Menschen kämen in die Stadt und wollten bauen oder suchten eine Mietwohnung: „Das größte Problem ist, dass wir nicht genügend Angebot für diese Menschen vorhalten und dass viele das Gefühl haben, sie können nicht mehr genug bezahlbaren Wohnraum in Werne finden.“
Die Lippestadt habe schließlich die zweitteuersten Grundstückspreise im Kreis Unna. Und auch die Mietprojekte, die hier in den letzten Jahren entstanden sind, haben sich aus Sicht der SPD „zu wenig am Geldbeutel der einfachen Leute orientiert“. Das müsse „dringend geändert werden.“
SPD will starke Partner ins Boot holen
Um das zu schaffen, komme es vor allem darauf an, sich starke Partner mit ins Boot zu holen. Akteure, die „nicht allein nach dem Profitdenken agieren, sondern die auch den sozialen Gedanken im Kopf haben“, wie Hübchen sagt.
Der ehemalige Standort der Wiehagenschule an der Horster Straße sei ein gutes Beispiel dafür. Denn dort errichtet die Wohnungsbaugenossenschaft Lünen bekanntlich ein Wohnquartier mit 14 geförderten Wohneinheiten. Und die Arbeiten laufen bereits. Geht es nach der SPD, dann sollen weitere solcher Projekte folgen.
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
