Im Tanklager in Lünen lagert der Kreis Unna 500.000 Liter für die Notversorgung im Falle eines Blackouts ein.

Im Tanklager in Lünen lagert der Kreis Unna 500.000 Liter für die Notversorgung im Falle eines Blackouts ein. © Günther Goldstein

Sorge vor Blackout: Kreis Unna bunkert 500.000 Liter Diesel

rnKreistag Unna

Die Sorge vor einem flächendeckenden Stromausfall im Winter ist real. Der Kreistag in Unna hat jetzt genehmigt, 500.000 Liter Diesel für die Notversorgung in Lünen einzulagern.

von Kevin Kohues

Kreis Unna

, 23.09.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Gasspeicher in Deutschland sind zurzeit zu 90 Prozent gefüllt. Dennoch ist immer wieder von einem drohenden Blackout im Winter die Rede – also einem flächendeckenden Stromausfall in Folge einer Gasmangellage.

Deshalb sorgt der Kreis Unna, zuständig für Gefahrenabwehr und Bevölkerungsschutz im Katastrophenfall, jetzt vor: Der Kreistag genehmigte in dieser Woche die Beschaffung und Lagerung von 500.000 Liter Dieselkraftstoff im Tanklager der Firma Varo Energy – damit Rettungsdienst-, Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge bei einem länger andauernden Stromausfall einsatzfähig bleiben.

Eine Million Euro steht dafür zur Verfügung, dass auch bei einem Blackout Einsatzfahrzeuge im Notfall ausrücken können. Öffentliche Tankstellen, die auch ohne Strom Kraftstoff liefern, sind selten im Kreis Unna.

Eine Woche lang Kraftstoff für die Einsatzfahrzeuge bei Stromausfall

Nach Fachempfehlungen soll daher ein Vorrat angelegt werden, der Einsatzfahrzeuge bei einem Stromausfall bis zu eine Woche lang mit Kraftstoff versorgen kann. Die Bedarfe haben die Bevölkerungsschützer des Kreises Unna bei den Kommunen und der Polizei abgefragt.

Das Tanklager in Lünen aus der Vogelperspektive.

Das Tanklager in Lünen aus der Vogelperspektive. © Günther Goldstein

Das Ergebnis: 500.000 Liter Diesel sind nötig, und gelagert werden sie ganz bewusst im Hoheitsgebiet des Kreises Unna. Das Tanklager in Lünen, so heißt es in der Beschlussvorlage, ermögliche ohne Zeitverzug Zugriff auf den Kraftstoff und biete zudem einen Schutz gegen einen Zugriff von Dritten, etwa durch Beschlagnahme. Für die Lagerung entstehen Kosten in Höhe von 55.000 Euro.

Der Preis pro Liter betrug bei der ersten Angebotserstellung seitens der Firma Varo Energy Mitte August 1,29 Euro – wohlgemerkt ohne Energiesteuer. Der im August noch geltende Tankrabatt spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle, da der Kraftstoff erst bei einer Entnahme aus dem Tank versteuert würde. Bei diesem Preis beliefen sich die Gesamtkosten dann auf rund 768.000 Euro.

Die Genehmigung durch den Kreistag ermöglicht die Einholung eines neuen Angebots auf Grundlage aktueller Preise. Es gibt allerdings eine Obergrenze: Maximal eine Million Euro – also 2 Euro pro Liter – darf der Diesel kosten.

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Das Geld ist im Übrigen nicht weg, sondern gilt als sogenanntes Umlaufvermögen. Das heißt: Sollte sich die Energie-Lage wieder entspannen, kann der Kraftstoff in Gänze oder in Teilen zum dann gültigen Tagespreis wieder an die Varo Energy verkauft werden.