Rund um die Uhr wird der Chlorgehalt im Wasser des Solebads kontrolliert. Die Chemikalie sorgt dafür, dass sich keine Kranheitserreger im Wasser übertragen. Das schützt die Badegäste auch vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus.

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Sorge bei Solebad-Gästen: Wie gefährlich ist das Schwimmen in Zeiten des Coronavirus?

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Große Menschenmengen sollte man meiden, raten Experten in Zeiten des Coronavirus. Doch wie gefährlich ist das Schwimmen im Solebad? Einige Kunden sind beunruhigt. Das sagen die Badbetreiber.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 10.03.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Viele Veranstaltungen werden aufgrund der aktuellen Entwicklung des Coronavirus abgesagt. Man sollte große Menschenmengen meiden, raten Experten. Wie gefährlich ist also ein Besuch im Solebad Werne?

Das fragen sich derzeit viele Kunden, wie Badleiter Jürgen Thöne erklärt: „Es gibt Gäste, denen es egal ist. Und es gibt Gäste, die reagieren verhalten und die sich überlegen, ob ein Schwimmbad gerade der richtige Ort für sie ist.“ Auch die Besucherzahlen gehen derzeit etwas zurück.

Entwarnung für das Schwimmen im Solebad

Der Badleiter kann allerdings schnell Entwarnung geben. Im Solebad gebe es keine erhöhte Ansteckungsgefahr. Und das liegt vor allem an den hohen hygienischen Standards, die generell hier herrschen.

„Im Wasser können Erreger durch den Austausch von Flüssigkeit übertragen werden. Deshalb müssen wir natürlich immer sehr genau aufpassen, dass sich kein Erreger verbreiten kann. Das war aber auch schon vor Corona immer so“, sagt Thöne. Das Allheilmittel im Solebad heißt natürlich Chlor.

Moderne Technik hilft

Mit einer Menge von 0,3 bis 0,6 Milligramm pro Liter Wasser werden mögliche Krankheitserreger bekämpft. Rund um die Uhr wird der Chlorgehalt in jedem Becken im Solebad kontrolliert. Dazu wurde in das neue Solebad die modernste Technik installiert. Im Keller zeigt Barbara Kipp, Meisterin für Bäderbetrieb, die Anlage.

Neben den aktuellen Werten auf dem Display ist auf einem Farb-LED direkt zu erkennen, ob nachjustiert werden muss. „Wenn es rot oder gelb leuchtet, weiß man sofort, dass etwas nicht stimmt“, erklärt Kipp.

Barbara Kipp zeigt auf die Farb-LED-Lampe. Sofort ist erkennbar, wenn der Chlor-Gehalt nicht stimmt. Dann leuchtet gleich eine rote Lampe auf.

Barbara Kipp zeigt auf die Farb-LED-Lampe. Sofort ist erkennbar, wenn der Chlor-Gehalt nicht stimmt. Dann leuchtet gleich eine rote Lampe auf. © Andrea Wellerdiek

Allein auf die Technik verlassen sich die Verantwortlichen des Solebads allerdings nicht. Dreimal täglich prüfen die Mitarbeiter die Chlor-Werte zusätzlich per Hand. Dazu entnimmt man eine Wasserprobe und analysiert diese mit einem Messgerät.

Zweimal täglich ist diese händische Prüfung Pflicht. Im Solebad Werne wird vor der Freigabe des Bades morgens, in der Mittagszeit und kurz vor dem Betriebsende das Wasser kontrolliert.

Die Störungsmeldung wird gleich im Büro des Schwimmmeisters angezeigt.

Die Störungsmeldung wird gleich im Büro des Schwimmmeisters angezeigt. © Andrea Wellerdiek

Zu den Hygienestandards zählt neben den monatlichen externen Kontrollen auch das tägliche Desinfizieren der Fußböden, die barfuß genutzt werden. Das sei aber auch schon vor dem Coronavirus so gewesen.

Nach dem Ausbruch des Virus habe man die Mitarbeiter dazu aufgerufen, auf das Händeschütteln zu verzichten und sich öfter und gründlich die Hände zu waschen, erzählt Thöne. Desinfektionsmittel gebe es nur für die Mitarbeiter. Im Bad gibt es sie nicht, weil frei zugängliche Hygienemittel für Kinder zu gefährlich seien.

„Im Moment stellt das Solebad keinen potenziellen Verbreitungsherd dar. Wenn sich die Lage aber ändern sollte, dann müssen wir reagieren und das Bad schließen. Wir werden immer das tun, was den Gästen gut tut“, erklärt Thöne.

Dreimal täglich kontrollieren die Mitarbeiter des Solebads den Chlor-Gehalt händisch. Dazu wird eine Wasserprobe mit einem Messgerät analysiert.

Dreimal täglich kontrollieren die Mitarbeiter des Solebads den Chlor-Gehalt händisch. Dazu wird eine Wasserprobe mit einem Messgerät analysiert. © Andrea Wellerdiek

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