
© Jörg Heckenkamp
Solebad Werne: Verdacht gegen Jugendliche im ersten Vandalismus-Fall des Bades
Scheiben beschädigt
Knapp 90 Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Wir für Werne besichtigten Montag das Solebad. Sie hörten viel Erfreuliches und einiges Verbesserungswürdige. Eine Sache machte sie sprachlos.
Bei einem Rundgang der Aktionsgemeinschaft Wir für Werne durch die Innen- und Außenbereiche des neuen Solebades kam es an einer Stelle zu kollektivem Kopfschütteln und Sprachlosigkeit. Als Bad-Geschäftsführer Frank Gründken auf den ersten Vandalismus-Schaden hinwies.

Der erste Vandalismus-Schaden. Der Kiosk des Freibades ist noch nicht komplett fertig, da haben Unbekannte bereits versucht, eine Scheibe einzuwerfen. © Jörg Heckenkamp
Bei der Führung durch den noch nicht eröffneten Freibad-Bereich zeigte Gründken auf den noch nicht ganz fertiggestellten Kiosk. „Unbekannte haben dort versucht, die Scheibe einzuwerfen. Wir müssen das jetzt mit der Versicherung regeln und die Scheibe ersetzen“.
Als die Gäste fragten, was man gegen solche Täter unternehmen könne, konnte Gründken keine Patentlösung präsentieren. „Wir pflanzen dornige Büsche, das hat vielleicht eine gewisse abschreckende Wirkung.“ Aber gegen Vandalen oder Graffiti-Sprayer sei kein Kraut gewachsen. Selbst eine Video-Überwachung sei kein Allheilmittel. „Ich habe es schon erlebt, dass die Sprayer sich vermummen und hämisch in die Kamera winken.“
Unterdesse besteht ein erster Verdacht, wer am vergangenen Wochenende zwei Scheiben sowie eine Fensterbank des Freibad-Kiosks mit einem Pflasterstein beschädigt hat. Denn dank eines Zeugen grifft die Polizei am Sonntagabend gegen 23 Uhr einen Jugendlichen auf.
Verdacht gegen einen 15-Jährigen und seinen Kompagnon
Der hat offenbar mit einem Kompagnon einen Schaukasten an der dem Solebad benachbarten Gaststätte Hornemühle zerstört. Ob der 15-Jährige und sein Kompagnon auch für die Beschädigungen im Solebad verantwortlich sind, „dieser Verdacht liegt zwar nahe, aber Näheres müssen die weiteren Ermittlungen ergeben“, sagt Polizeisprecherin Vera Howanietz auf Anfrage der Redaktion.
Badegäste beleben bereits die Werner Innenstadt
Die Gäste des sogenannten Tachelesabends von Wir für Werne erfuhren beim Rundgang auch viel Positives. So würde das Bad sehr gut angenommen, auch von Auswärtigen. Erfreulicher - und erhoffter - Effekt: die ersten Badegäste von außerhalb verlängerten ihren Werne-Aufenthalt und sorgten für die Belebung der Innenstadt.
Gründken schilderte zudem verschiedene Bereiche der Feinjustierung in den ersten zwei Öffnungswochen: „Wir haben beispielsweise die gemeinsamen Umkleiden doch auf Nachfrage der Gäste in Männer- und Frauen-Umkleiden aufgeteilt.“ Im Treppenhaus zum Rutschenkopf musste der Fliesenleger weitere Abläufe anbringen. Gründken: „Es sammelte sich einfach zu viel Wasser im Treppenhaus.“
Feuchtigkeit ist auch der Anlass „für das im Moment größte Problem im Solebereich“, wie der Geschäftsführer sagte. Denn nach wie vor setzten sich Gäste in nasser Badekleidung auf die Polster und Liegen in den Ruheräumen. Die Polsterstoffe seien zwar wasserabweisend, aber auf Dauer sei bei einer solchen Belastung doch mit Schäden zu rechnen.

Die Hinweise des Bad-Personals reichten nicht - nun soll ein Hinweisschild Badegäste davon abhalten, sich mit nassen Sachen auf die Polster zu setzen. © Jörg Heckenkamp
Das Personal sei mit seinen Hinweisen, Handtücher unterzulegen oder einen Bademantel anzuziehen, nicht mehr hinterhergekommen. „Wir wollen nicht überall Verbots- und Hinweisschilder aufstellen, aber in diesem Bereich ging es nicht anders“, sagt Gründken.
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