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Preise für Immobilien: In einer Kategorie wird’s in Werne sogar günstiger
Immobilien
Wohneigentum ist heiß begehrt. Wer in Werne kaufen möchte, muss aktuell aber weniger zahlen als noch vor einem Jahr. Wie kommt es plötzlich zu den purzelnden Preisen?
Die Preise für Wohneigentum schießen vielerorts in die Höhe und erreichen Rekordniveau. In Werne gilt das aber nur bedingt, wie aus einem aktuellen Bericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Unna hervorgeht. Denn da tanzt die 30.000-Einwohnerstadt durchaus aus der Reihe - zumindest in einer Kategorie: den Bestandsimmobilien.
Demnach sind die Durchschnittspreise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf gut 330.000 Euro gesunken. Bei den Doppelhaushälften und Reihenendhäusern sind es sogar 15 Prozent. Hierfür zahlt man in Werne etwa 225.000 Euro.
Fakt ist allerdings auch: Wenn es um die Durchschnittspreise pro Quadratmeter geht, ist Werne ein vergleichsweise teures Pflaster. Der Wert liegt bei fast 1800 Euro. Lediglich in Holwickede ist es genauso teuer. Dort sind die Häuser durchschnittlich allerdings älter (Baujahr 1982) als in Werne (Baujahr 1989).
Deutliche Preisanstiege in Bergkamen, Kamen und Bönen
Den größten prozentualen Anstieg bei den Durchschnittspreisen für freistehende Ein- und Zweifamilienhäusern gab es in Kamen (31 Prozent) und Bergkamen (29 Prozent). Bei den Doppelhaushälften und Reihenendhäusern liegt Bönen mit 27 Prozent Steigerung vorne, gefolgt von Kamen mit 23 Prozent.
Aus dem kürzlich ebenfalls veröffentlichten Preisspiegel „LBS Markt für Wohnimmobilien 2021“ geht hervor, dass Eigentum in Werne insgesamt jedoch teurer geworden ist als im vergangenen Jahr. Über alle Kategorien hinweg betrug der Anstieg 5 Prozent. Der Report berücksichtigte dabei Angebotspreise für neue und gebrauchte Reihenhäuser mit rund 100 Quadratmetern Wohnfläche sowie für neue und gebrauchte Eigentumswohnungen mit 80 Quadratmetern und die Preise für Bauland.
Im Gegensatz dazu bezieht sich der Bericht des Gutachterausschusses des Kreises auf tatsächlich getätigte Käufe. Der Gutachterausschuss gibt eigentlich nur einmal im Jahr einen Grundstücksmarktbericht heraus. Dieser bezieht sich auf die Immobilienverkäufe in den kreisangehörigen Kommunen - außer Lünen und Unna, die jeweils eigene Ausschüsse haben. Dass nun Anfang der Woche eine Halbjahresbilanz vorgelegt wurde, hängt mit dem auffälligen Marktgeschehen im Kreisgebiet zusammen.
Denn im ersten Halbjahr 2021 wurde mit Immobilienverkäufen schon fast genauso viel Umsatz gemacht wie im gesamten Jahr 2020 - und das, obwohl sich die absolute Zahl der verkauften Immobilien auf Vorjahresniveau befindet. 2021 waren es 690 Millionen Euro. In diesem Jahr sind es bereits jetzt 563 Millionen.
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
