Vier Tage lang stand Werne Kopf. Doch jetzt ist Sim-Jü wieder vorbei. Die Fahrgeschäfte werden abgebaut, die Stadt gereinigt, das Erlebte verarbeitet. So geht es auch Marktmeister Sven Bohne, der Feuerwehr und der Polizei, die ihre Sim-Jü-Fazits ziehen.
„Das war eine gelungene Veranstaltung“, sagte Bohne am Mittwoch (26. Oktober). „Ich kann nichts Negatives berichten. Mein Diensthandy war ruhig. Das ist immer ein Zeichen, dass alles gut läuft.“
Was das Besucheraufkommen anging, war es allerdings nicht ruhig. Der Marktmeister machte vor allem den Samstag und Sonntag wegen dem Wochenende als besucherstärkste Tage aus. Wobei der Samstagabend noch einmal voller gewesen sei. Auch vom Regen am Montag hätten die Besucher sich nicht abhalten lassen und am Abend das große Feuerwerk bestaunt.
Positiv ist, dass es bei Feuerwehr und Polizei rund um Sim-Jü in diesem Jahr dagegen verhältnismäßig ruhig war. Von Samstag bis Dienstag kam es zu zwei Körperverletzungsdelikten, einem Widerstand gegen Polizeibeamte, zwei Diebstählen und zwei Ingewahrsamnahmen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
„Unser Ziel war es, dass die Bürgerinnen und Bürger einen schönen, sorgenfreien und sicheren Kirmesbesuch erleben - dafür haben wir an allen vier Veranstaltungstagen mit starker Präsenz gesorgt. Bis auf wenige Ausnahmen war Sim-Jü wieder ein friedliches Volksfest mit friedlichen Menschen“, so der erste Polizeihauptkommissar Markus Fastnacht, Leiter der Polizeiwache Werne.
Kleinere Feuerwehr-Einsätze
Auch Tobias Tenk, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Werne, zog eine positive Bilanz. Noch im Vorfeld von Sim-Jü wurde die Feuerwehr am Freitag zu einem brennenden Crêpes-Wagen gerufen. Am Dienstag folgten drei kleinere Einsätze, die aber alle nicht in direktem Bezug zur Kirmes standen. „Drei Einsätze an einem Tag sind nichts Ungewöhnliches“, so Tenk am Mittwoch. „Grundsätzlich war es ruhig.“
„Das ist für eine Veranstaltung in dieser Größenordnung gut“, sagte Marktmeister Bohne mit Blick auf die Anzahl der Feuerwehr- und Polizeieinsätze. Auch die Bilanz mit Blick auf die Fahrgeschäfte falle gut aus, aber: „Es ist mit einer Menge Stress verbunden, wenn kurz vorher so große Geschäfte absagen. Die eins-zu-eins zu ersetzen, ist schwierig.“
Neben der großen Achterbahn sagte auch das Laufgeschäft „Freddy‘s Circus“ kurzfristig ab. Für Letzteres sprang spontan „Crazy Island“ ein. Darüber freute sich Bohne genauso sehr wie darüber, dass Schausteller Willy Ordelman vom größten Fahrgeschäft „Airborne“, der seine Sim-Jü-Premiere feierte, gesagt habe, dass er gerne wiederkomme - so wie auch die anderen neuen Schausteller.

„‘Airborne‘ fährt als Nächstes über Osnabrück nach London. Das ist schon eine andere Größenordnung und ein großes Kompliment für uns.“ Generell freute sich Bohne über die hohe Wertschätzung, die Sim-Jü bei den Schaustellern habe.
Im kommenden Jahr soll es auch wieder ein Festzelt geben, so ist zumindest der Plan. Bereits beim letzten Mal musste Betreiber Peter Böseler wegen Personalmangel absagen. Die Suche nach einem Ersatz blieb ohne Erfolg.
Festzelt soll wiederkommen
Doch noch ein festzeltloses Jahr soll es nach Möglichkeit nicht geben. „Wir sind wegen eines Festzeltes bemüht, aber ich kann nichts versprechen. Das ist von der Situation im nächsten Jahr abhängig.“
Neben einem großen Zelt gehört auch der Vieh- und Krammarkt traditionell zu Sim-Jü. Dieser fand wie immer am Dienstag statt. Bohnes Eindruck deckte sich mit dem von Händlern und Gästen: „Letztes Jahr waren es mehr Besucher und Verkäufer. Es war stark besucht, aber doch weniger.“
Das könne laut dem Marktmeister auch daran gelegen haben, dass 2021 andere Märkte nicht stattgefunden haben und es dieses Jahr mehr Konkurrenzveranstaltungen gab. Sim-Jü wird aber natürlich nächstes Jahr wieder stattfinden. Die Vorfreude ist bereits groß.
Sim-Jü-Liveblog: Der Krammarkt ist vorbei, jetzt kommt der Kirmes-Endspurt