Krammarkt auf Sim-Jü "Nach der Pandemie hatten wir dicken Nachholbedarf"

Fazit zum Krammarkt fällt unterschiedlich aus
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Auch wenn es keine Tiere mehr auf dem traditionellen Vieh- und Krammarkt in Werne gibt, viel Kram gab es auch in diesem Jahr zu kaufen, wie ein Besuch am Dienstagmittag (25. Oktober) zeigte.

Der Vieh- und Krammarkt ist eine Tradition auf Sim-Jü. Am Sim-Jü-Dienstag bieten verschiedenste Händler - verteilt in der Werner Innenstadt - von morgens bis nachmittags ihre Produkte an.

Tiere werden seit dem vergangenen Jahr allerdings nicht mehr ausgestellt. Das hatte die Firma Mecke bis vor zwei Jahren noch gemacht, bis die skandalösen Vorfälle in der Viehsammelstelle an die Öffentlichkeit gelangten. In den 1930er- und 1940er-Jahren galt der Kram- und Viehmarkt in Werne als einer der größten Tiermärkte in ganz Westdeutschland.

Diese Zeiten sind aber vorbei. Stattdessen gab es im östlichen Teil der Innenstadt seit Dienstagmorgen, 8 Uhr verschiedenste Sachen zu kaufen - von Tee bis hin zu Kleidung, Taschen oder Pfannen.

Letztere müssen ja nach der Benutzung auch wieder sauber werden: Während an einem Stand demonstriert wird, mit welchen Pfannen es beim Braten erst gar nicht zu verkohlten Essensresten kommen soll, fokussiert sich der Stand von Frank Lensig eher auf die Reinigung von Geschirr und Kochutensilien.

Ein Händler zeigt eine Pfanne
Ein Händler demonstriert Besuchern seine Pfanne, mit der so schnell nichts anbrennen soll. © Tobias Larisch

Lensig vom Markthandel Nientidt aus Selm ist seit 18 Jahren mit zwei Ständen auf dem Krammarkt vertreten. Sein Produkt, das er zum „Hammerpreis“ - wie es auf dem Schild hinter ihm steht - von 45 Euro für 500 Stück anbietet: Spülmaschinentabs.

„Die Kunden haben uns schätzen und lieben gelernt. Es gibt welche, die nur wegen uns hierher kommen.“ Und wie zufrieden ist er mit der Nachfrage dieses Mal? „Sehr zufrieden. Nach der Pandemie hatten wir dicken Nachholbedarf.“

Auch Socken sind gefragt

Spülmaschinentabs seien eben ziemlich krisensicher: „Unser großes Glück ist, dass wir ein Verbrauchsprodukt verkaufen, das jeder Haushalt braucht.“ Na gut, nicht jeder. Manche müssen ihre Pfannen noch mit der Hand in der Spüle sauber machen. Für die ist dann wohl eher die schmutzresistente Wunderpfanne des Händlers nebenan interessant. Es ist also für jeden etwas dabei.

Annette Volkmann hält Socken in der Hand
Annette Volkmann verkauft an ihrem Stand Socken. © Tobias Larisch

Gefragt sind aktuell auch Socken. Davon gibt es an Annette Volkmanns Stand einige. „Der ein oder andere zieht lieber zwei paar Socken an, um zu sparen“, ist die Erkenntnis der gelernten Textilfachverkäuferin, als sich der Krammarkt langsam dem Ende um 15 Uhr neigt und die ersten Stände schon mit dem Abbau angefangen haben.

Volkmanns Fazit deckt sich mit dem aus Gesprächen mit anderen Händlern - ausgenommen Lensig - und Gästen: „Insgesamt ist es ruhiger geworden.“ Ein anderer Verkäufer sagt: „Es wird von Jahr zu Jahr weniger.“

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