Leere Karussells - das ist ein trauriger Anblick für jeden Schausteller. Eine Alternativveranstaltung, die nun nach der Absage von Sim-Jü, diskutiert wird, muss sich rentieren. Lohnt sich ein solches Event in Werne? © Helga Felgenträger (A)
Kommentar zur Veranstaltungsabsage
Sim-Jü in Werne ist abgesagt: Lohnt sich eine Alternativveranstaltung überhaupt?
Sim-Jü in Werne fällt 2020 aus. Die Stadt Werne hat die Veranstaltung am Mittwoch offiziell abgesagt. Nun beraten die Verantwortlichen über eine alternative Kirmes-Veranstaltung. Aber lohnt sich das überhaupt?
von Andrea Wellerdiek
Werne
, 27.08.2020 / Lesedauer: 3 minTrauriges Aus für die Traditionskirmes: Die Stadt Werne musste am Mittwoch, 26. August, offiziell Sim-Jü 2020 absagen. Eine Kirmes in gewohnter Form kann aufgrund der Coronaschutzverordnung nicht stattfinden. Großveranstaltungen sind bis mindestens Ende Oktober verboten. Damit fällt auch der Sim-Jü-Termin vom 24. bis 27. Oktober in genau diesen Zeitraum.
Dennoch hatten die Verantwortlichen immer wieder gehofft, dass sich die Corona-Situation verbessert und die Traditionskirmes 2020 doch noch irgendwie steigen kann. Doch die aktuelle Entwicklung der Zahlen an Neuinfektionen spricht eine ganz andere Sprache.
Sim-Jü in gewohnter Form ist undenkbar
Eine Sim-Jü-Kirmes, wie man sie kennt und liebt, ist zurzeit und auch in zwei Monaten undenkbar. Dennoch gibt es ein bisschen Hoffnung für die Bürger in Werne und die vielen Kirmes-Fans in der Region. Vielleicht drehen sich doch bald wenigstens ein paar Karussells in Werne.
Denn nun beraten die Verantwortlichen der Stadt mit den Schaustellern, ob und wie man eine alternative Veranstaltung auf die Beine stellen kann. Doch lohnt sich so ein Event überhaupt? Ist eine Sim-Jü ohne Festzelt, ohne Krammarkt und nur auf einem Platz mit begrenzter Besucherzahl überhaupt attraktiv?
Für eine alternative Kirmes-Veranstaltung muss es in jedem Fall strenge Hygieneregeln geben. Das hatte Bürgermeister Lothar Christ noch einmal bei der offiziellen Absage der Kirmes betont. Die Zu- und Abgänge und damit die Besucherzahl müssen kontrolliert werden. Dazu müsste man die Veranstaltungsfläche eingrenzen, höchstwahrscheinlich einzäunen.
Der Kram- und Viehmarkt, der traditionell am Sim-Jü-Dienstag stattfindet, ist bei vielen Besuchern beliebt. © Jörg Heckenkamp (A)
Auf ein Fest- und Partnerschaftszelt und einen Kram- und Viehmarkt müsste man wohl aus Sicherheitsgründen verzichten. Aber macht die Party mit Freunden im Festzelt, der Austausch mit Besuchern aus den Partnerstädten im Partnerschaftszelt und das Feilschen um die besten Preise auf dem Krammarkt nicht genau den besonderen Reiz von Sim-Jü aus? Sim-Jü 2020 wird nicht wie Sim-Jü sein.
Aber: Eine Alternativveranstaltung ist besser als gar kein Kirmesflair. Und vor allem würde sie Geld in die Kassen der arg gebeutelten Schausteller spülen. Wie attraktiv eine solche Veranstaltung für den Besucher ist, ist fraglich. Klar ist: Der Plan B muss gut durchdacht sein.
Denn der Blick auf den temporären Freizeitpark in Dortmund „FunDOmio“ zeigt, dass die Bürger nicht in Scharen auf ein solches Kirmesgelände stürmen, nur weil sich dort einige Karussells drehen, man eine Achterbahn mit Maskenschutz fahren darf oder gebrannte Mandeln kaufen kann.
Die zu hohen Eintrittspreise dieser Alternativveranstaltung der Schausteller wurden anfangs immer wieder kritisiert. Die Verantwortlichen reagierten und führten nach und nach neue Ticket-Angebote ein. Aus diesen Erfahrungen können die Schausteller nun lernen und hoffentlich in Werne bei einer für alle Beteiligten attraktiven alternativen Sim-Jü umsetzen.
Ein Festzelt wird es bei der alternativen Sim-Jü-Veranstaltung wohl kaum geben. © Wilco Ruhland (A)
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