Kirmes

Sim-Jü-Rückblick: Corona ließ Wernes großes Volksfest platzen

Die Vorfreude auf die Sim-Jü-Kirmes ist riesig. Genauso wie im Jahr 2020, als Corona dem Volksfest einen Strich durch die Rechnung machte. Selbst eine Notlösung ging nicht auf. Ein Rückblick.

Werne

, 11.10.2022 / Lesedauer: 3 min

Stolze 650 Jahre reicht die Geschichte des wohl größten Volksfestes an der Lippe bereits zurück. Als dem Städtchen Werne 1362 das Marktrecht verliehen wurde, war das zugleich die Geburtsstunde der Sim-Jü-Kirmes. Die lockt inzwischen Jahr für Jahr Zehntausende Gäste an - sowohl eingefleischte Werner als auch Kirmes-Fans aus der Region und Freunde aus den Partnerstädten.

Doch vor gut zwei Jahren ist das völlig anders. Da zeichnet sich spätestens im Juni ab, dass Sim-Jü dieses Mal auf der Kippe steht. Die Pandemie lässt ein Fest in dieser Größenordnung kaum vorstellbar erscheinen. Länder und Bund einigen sich auf ein Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober. Eine echte Hiobsbotschaft für alle Kirmes-Fans. Denn der Simon-Juda-Markt findet traditionell zum Tag der Apostel Simon und Judas am 27. Oktober statt.

Sim-Jü war seit Jahrhunderten nicht mehr ausgefallen

Werne ganz ohne Sim-Jü - das hat es tatsächlich seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben. Sogar während des Ersten und Zweiten Weltkriegs hat die Kirmes zumindest in kleiner Form stattgefunden, wie Sim-Jü-Experte Rainer Schulz im Gespräch mit unserer Redaktion betont: „Und wenn es nur eine Kuchenbude und ein kleines Karussell waren.“

Rainer Schulz (v.l.), Patrick Arens, Frank Gründken und Lothar präsentierten im September 2020 das Plakat für die Mini-Sim-Jü. © Felix Püschner (A)

Auf der Kippe hat das Volksfest ebenfalls im Jahr 1952 gestanden. Der Grund: eine Polio-Epidemie. Letztlich wurden die in der Polizeiverordnung zum Schutze gegen die Kinderlähmung enthaltenen einschränkenden Bestimmungen aufgehoben. Lediglich der Viehmarkt musste aufgrund der Maul- und Klauenseuche abgesagt werden. Genau 50 Jahre später wurde dann der Kirmessonntag angesichts eines Sturmtiefs abgeblasen. Im Gegenzug verlängerte man die Kirmes jedoch einfach um einen Tag.

Nach einer Lösung suchen Stadt und Veranstalter auch im Corona-Jahr 2020. Und die scheint zunächst sogar gefunden: Auf dem Hagen soll Ende Oktober für fünf Tage eine Mini-Sim-Jü stattfinden. Ein umfangreiches Hygienekonzept, Besuchergrenzen und Kontaktlisten sollen das Infektionsrisiko minimieren.

Doch daraus wird nichts. Denn Anfang Oktober wird die für damalige Verhältnisse kritische Inzidenzzahl von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner im Kreis Unna geknackt. Stadt und Veranstalter beschließen daraufhin, auch die Mini-Variante des Werner Volksfestes abzusagen. Ganz im Gegensatz zur folgenden Auflage im Jahr 2021. Da drehen sich die Karussells dann doch wieder. Und nicht nur die Werner Kirmes-Fans dürften sich darüber freuen, dass sie das voraussichtlich auch 2022 wieder tun werden.

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