Immer mehr Mädchen und Jungen besuchen eine der drei weiterführenden Schulen in Werne. Im Falle der Marga-Spiegel-Sekundarschule sind es im aktuellen Schuljahr 768. Das entspricht einem Plus von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während das Gymnasium St. Christophorus einen leichten Rückgang von 700 auf 693 verzeichnete, ist die Schülerzahl am Anne-Frank-Gymnasium (AFG) regelrecht explodiert. Den 652 Schülerinnen und Schülern aus dem vergangenen Jahr stehen aktuell 737 im Schuljahr 2022/2023 gegenüber. Ein deutlicher Anstieg von satten 13 Prozent.
Und der könnte möglicherweise zum Problem werden, wie in der jüngsten Sitzung des Schul- und Sportausschusses am Donnerstag (9. März) deutlich wurde. „Wir haben in diesem Jahr fast die Schallmauer durchbrochen. Wenn das so weitergeht wird es ziemlich sportlich“, betonte AFG-Leiter Marcel Damberg mit Blick auf die Anmeldungen für das kommende Schuljahr.
128 Gespräche gab es in der jüngsten Anmelde-Phase am Anne-Frank-Gymnasium. Aufgenommen werden letztlich 118 dieser Schülerinnen und Schüler. Man habe zwei Schüler ohne gymnasiale Eignung abgewiesen und den anderen acht „dazu geraten, eine andere Schulform zu wählen“, erklärte Damberg. „Hätten wir alle aufgenommen, wären wir fünfzügig gewesen. Das ist personell und von den Räumlichkeiten her nicht möglich.“
Dezernent kündigt Ausbau der Schule an
Noch bevor sich in den Gesichtern der Ausschussmitglieder tiefe Sorgenfalten abzeichnen konnten, wusste Dezernent Frank Gründken die Situation jedoch zu beruhigen. Der Kommunalbetrieb (KBW) habe bereits eine Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung des AFG im Wirtschaftsplan vorgesehen. „Und wir haben durchaus auf dem Schirm, dass wir im nächsten Jahr anfangen müssen, dort zu bauen“, so Gründken weiter.
Die Sekundarschule ist hingegen bereits für eine Fünfzügigkeit ausgelegt. Allerdings wird diese schon jetzt in den Jahrgangsstufen 5, 6, 8 und 9 praktiziert. Einen Puffer hat man inzwischen nicht mehr, wie Schulleiter Hubertus Steiner erklärte: „Wir können nicht noch mehr aufnehmen.“ Würden Schüler von einem der beiden Gymnasien „abgeschult“ - das heißt in eine niedrigere Schulform versetzt - müssten diese sich folglich eine Schule außerhalb der Lippestadt suchen.

Dies sei gewissermaßen der Wermutstropfen an der ansonsten so positiven Entwicklung. Andere Schulen würden sich schließlich darüber freuen, wenn sie dermaßen gute Zahlen vorweisen könnten. Die sprechen auch in den Augen der Politik ganz klar für die gute Arbeit der Schulen beziehungsweise des jeweiligen Kollegiums. Was letzteres betrifft, konnte Marcel Damberg allerdings auch eine gewisse Eigeninitiative ankündigen: „Um zusätzliches Personal kümmere ich mich gerne selbst bei der Bezirksregierung.“ Für die benötigten Räume müssten hingegen Politik und Verwaltung sorgen. Die Zusage dafür hat er aber immerhin nun.
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