
Rolf Linker zeigt auf das Graffiti an seinem Haus. © Tobias Larisch
Rolf Linker ärgert sich: Sein Haus und noch andere mit Graffiti besprüht
Vandalismus in Werne
An mehreren Stellen ist das Haus von Rolf Linker in Werne mit Graffiti beschmiert worden. Auch andere Orte in der Landwehrstraße sind betroffen. Die Polizei ordnet ein, wie oft das in Werne passiert.
Wenn man am Haus von Rolf Linker in der Landwehrstraße in Werne vorbeikommt, ist ein Schandfleck nicht zu übersehen. Relativ mittig und direkt unter zwei Fenstern sind schwarze Kritzeleien zu erkennen, offensichtlich mit einer Spraydose verursacht. Und auch an weiteren Stellen in der Landwehrstraße sind Graffitis aufgetaucht.
„Das ist echt total ärgerlich. Man kann den Leuten nicht in den Kopf reingucken“, sagt Linker am Freitag (2. September). Am vorigen Samstagmorgen (27. August) habe der Werner die Schmierereien am Haus, das ihm gehört und in dem seine Tochter wohnt, festgestellt. Er gehe davon aus, dass diese in der Nacht auf Samstag entstanden sein müssten.
Doch nicht nur an seinem Haus tauchten die Graffiti auf. Auf der anderen Straßenseite, wenn man die Landwehrstraße in Richtung Selmer Landstraße fährt, beschmierten Unbekannte eine Backsteinmauer. Etwas nach hinten versetzt wurde eine Hauswand besprüht.

An mehreren Stellen in der Landwehrstraße wurde der Schriftzug „Bebo“ hin gesprüht. © Tobias Larisch
Während an Linkers Haus nur ein „B“ und ein unleserliches Symbol zu erkennen ist, prangerte in der Nachbarschaft der Schriftzug „Bebo“ und ein Herz. Dort war das Graffiti am Freitag bereits von einer Spezialfirma entfernt worden.
Linker habe sich auch schon Mittel besorgt, um die schwarze Farbe selbst zu entfernen, es dann aber doch gelassen und Experten beauftragt. Bei der Polizei habe man ihm auch geraten, dass er eine Anzeige erstatten sollte. „Das wäre sinnvoll, falls es Ähnlichkeiten zu anderen Graffiti gibt, um den Täter zu finden.“
Polizei äußert sich zu Schmierereien
Große Hoffnungen, dass man die Verursacher finde, habe Linker aber nicht. Seine Hauswand wäre wahrscheinlich ausgewählt worden, weil sie direkt zur Straße hin liege. Trotzdem sei es das erste Graffiti dort gewesen.

Auch bei Rolf Linkers Nachbarn tauchte Graffiti auf. © Rolf Linker
Christian Stein von der Pressestelle der Polizei im Kreis Unna erklärt auf Anfrage, dass es im Jahr 2020 in Werne 17 Strafanzeigen wegen Beschädigung durch Graffiti gab. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 28. Wenn man das runterbreche, gebe es knapp zwei Straftaten im Monat. „In Werne bewegen wir uns in einem unauffälligen Deliktbereich“, sagt Stein.
Dazu komme, dass wenn ein Täter wie bei Linker und seinen Nachbarn in einer Nacht an mehreren Stellen Gegenstände besprühen würde, jede einzelne Stelle als einzelne Strafanzeige aufgenommen werden würde.
Den Anstieg der erfassten Straftaten von 2020 auf 2021 könne laut dem Pressesprecher auch mit dem Lockdown zusammenhängen. Da in 2020 mehr Menschen zuhause gewesen wären und deswegen auch seltener etwas draußen besprüht hätten können.
Stein rate aber auf jeden Fall, dass Beschädigungen durch Graffiti bei der Polizei angezeigt werden sollten. „Vielleicht ist der Täter ja schon einmal auffällig geworden oder wir können das Kürzel zuordnen.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
