Von einer „Rattenplage im Industriegebiet“, spricht CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Uta Leisentritt. „Morgens laufen die Ratten scharenweise über die Straße“, berichtet sie. Es gäbe zahlreiche Bürgermeldungen, die Nager betreffend.
Allerdings habe das Rattenaufkommen, im Vergleich zu anderen Jahren, nicht zugenommen. „Es gibt immer mal wieder Meldungen, dass an der ein oder anderen Stelle vermehrt Ratten gesichtet werden“, berichtet Adrian Kersting, Leiter der Abteilung Stadtentwässerung, Straßen und Verkehr.
Gründe seien zum Beispiel die Erntezeit der Landwirte, dass es in Gärten offen Vogelfutterstellen gibt oder dass Anwohner Essensreste durch die Toilette in die Kanalisation spülen. „An Stellen in denen häufig Essensreste im Abwasser entsorgt werden, werden auch häufig Ratten gesehen“, sagt Kersting.
Vor allem seit die Stadt nicht mehr flächendeckend, sondern nur noch anlassbezogen Köder und Gift auslegt, habe das Problem zugenommen, heißt es. Aus anderen Städten und Gemeinden im Umkreis ist ein besonderes Rattenaufkommen allerdings nicht bekannt. „Über eine besondere Plagezeit liegen uns keine Informationen, auch im interkommunalen Austausch, vor“, erklärt Kersting.
Hundebesitzer müssen aufmerksam sein
Um gut und effektiv gegen die Ratten vorgehen zu können, sollten Anwohner eine Sichtung immer der Stadt melden. Dann werden die Schächte der Kanalisation im betreffenden Bereich mit entsprechenden Ködern belegt. Hierfür beauftragt die Stadt Werne ein zertifiziertes Unternehmen. „Wir überlegen aber auch, an den Stellen mit häufigem Rattenbefall, dauerhaft Gift auszulegen“, sagt Kersting.
„Da besteht allerdings das Problem der Erreichbarkeit für Hunde“, merkt Uta Leisentritt an.
Um nicht nur auf Gift-Köder zu setzen, kann jeder Einzelne mitwirken, die Rattenplage einzudämmen, indem sie den Nagern die Nahrungsquelle entziehen. Essensreste sollten deswegen auf keinen Fall über die Toilette entsorgt werden.
Tierfutter, ob für Wildvögel oder Haustiere, sollte zudem nicht offen aufbewahrt werden. Denn das lockt Ratten in Gärten. Komposthaufen mit Speise- oder Grünabfällen gilt es abzudecken, damit die Ratten nicht so leicht drankommen. Und Müllsäcke sollten immer fest verschlossen werden und wenn möglich erst am Tag der Abholung zur Tonne gebracht werden. Mülltonnen sollten fest verschließbar sein, sodass Ratten nicht hineinklettern können.
„Wanderratten können über 100 verschiedene Krankheiten auf den Menschen übertragen“, heißt es auf der Seite des Bundesumweltamtes. Rattenkot oder -urin stelle deshalb eine Gefahr für Menschen und Haustiere dar. Außerdem übertragen sie Tierseuchen.
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