Die Geschichte der Post in Werne
Briefe landeten in historischem Gebäude
01.08.2023 10:18 Uhr
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Der Transport von Briefen und Paketen läuft längst nicht immer reibungslos. Das zeigt auch ein Blick in die Historie des Postwesens in Werne. Wir erzählen die Geschichte in Bildern.
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Mit ihrem neuen Zustellstellstützpunkt an der Feldmark will die Deutsche Post einen Schritt in Richtung Klimaneutralität gehen. Dazu sollen Photovoltaikanlage sowie Wärmepumpen und Elektroautos samt entsprechender Ladeinfrastruktur sorgen. Die Brief- und Paketzustellung werde dadurch in Werne künftig ziemlich umweltfreundlich, kündigte das Unternehmen Anfang des Jahres an. Dinge, über die man sich früher nicht unbedingt Gedanken machte - und auch nicht machen musste, wie ein Blick in die Geschichte des Postwesens in der Lippestadt zeigt.
Die Möglichkeiten der Postzustellung waren früher deutlich begrenzter. Im "Münsterischen Almanach" wird bereits 1751 erwähnt, dass ein Briefträger ("Wernesche Bott") stets donnerstags mit Briefen von Werne nach Münster lief. Dort übernachtete er und machte sich am nächsten Tag über Herbern und Capelle auf den Rückweg nach Werne - natürlich ebenfalls mit Post im Gepäck. Später gelang die Zustellung dank Pferdekutsche etwas zügiger. Wobei das auch nicht immer der Fall war. So ist beispielsweise überliefert, dass die Kutsche wegen Glatteis im Winter in manchen Fällen mehrere Tage benötigte. (Symbolbild)
© Pixabay
Das Alte Steinhaus in Werne beherbergt heute die Stadtbücherei und war zuvor lange in Besitz der Familie Moormann. Aber es war auch Sitz des Werner Postamts – und zwar bis ins Jahr 1874, als Werne zum "Postamt III. Klasse" wurde. Dies hing mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs und der Reichspost zusammen. Da klang die vorherige Bezeichnung als "Postexpedition" oder auch "Postwärteramt" (bis 1825) durchaus attraktiver. Solche Umbenennungen und Neuorganisationen waren eine typisch preußische Sache. 1874 zog das Postamt III. Klasse aus dem Steinhaus in ein Gebäude an der Bonenstraße, das später die Bäckerei Veltmann beherbergte.
© Felix Püschner
Um 1900 wurde in Werne ein neues Postgebäude an der Alten Münsterstraße errichtet - für eine stolze Summe von 87.000 Reichsmark (hier auf einer Postkarte abgebildet). Zu dieser Zeit gab es allerdings noch eine weitere deutliche Veränderung im Postwesen. Denn die Postkutsche - lange Zeit das umweltschonende Beförderungsmittel erster Wahl - bekam ernsthafte Konkurrenz.
© Archiv Förderverein Stadtmuseum
Eine Aufnahme des Kleinbahnhofs Werne aus dem Jahr 1912: Die Kleinbahn Werne - Ermelinghof (heute Bockum-Hövel) nahm 1903 ihren Betrieb auf. Der Transport von Briefen und Co. konnte nun auch über die Schiene erfolgen - wenn auch nicht bis zur Haustür. Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Dortmund – Münster und der damit verbundenen Eröffnung des deutlich größeren Werner Bahnhofs übernahm 1928 die Bahnpost die Postversorgung in Werne.
© Förderverein Stadtmuseum
Dieses Postgebäude dürften viele Werner noch recht gut kennen. Es handelt sich um das 1964 errichtete Postamt an der Alten Münsterstraße. Der Vorgängerbau war zu klein geworden, nachdem in den 1950er Jahren die Postämter Bockum-Hövel und Ascheberg sowie die Poststellen in Davensberg, Capelle und Herbern dem Postamt Werne zugeordnet wurden.
© Archiv Förderverein Stadtmuseum
Das Postgebäude an der Alten Münsterstraße im Jahr 2006. Wer Pakete versenden oder sonstige Dienstleistungen der Post in Werne nutzen wollte, suchte in der Regel diesen Ort auf. Hier waren unter anderem Annahmestelle und Verteilzentrum quasi gebündelt untergebracht.
© Helga Felgenträger (A)
Erst vor wenigen Jahren eröffnete eine deutlich kleinere Post-Filiale auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
© Sylva Witzig (A)
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