Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden der Stadt Werne So soll die Technik finanziert werden

Solaranlagen auf Gebäuden der Stadt: So soll die Technik finanziert werden
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Dass das Anne-Frank-Gymnasium, die Uhlandschule sowie die Kardinal-von-Galen-Schule in Werne eine Photovoltaikanlage auf das Dach bekommen sollen, steht schon länger fest. Die Frage, die bis zuletzt allerdings noch offen war: Wie soll das Ganze finanziert werden? Der Stadtrat hatte Ende März die Verwaltung mit der Prüfung beauftragt, ob eine Förderung mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen sinnvoll sei oder nicht.

Die wiederum holte sich das Fachbüro EPPS aus Lünen zur Hilfe. Das Ergebnis: Die Photovoltaik-Anlagen auf dem Anne-Frank-Gymnasium und der Uhlandschule wird wie geplant gebaut – und zwar ohne den Einsatz von Fördermitteln. Für die Anlage auf der Kardinal-von-Galen-Schule sieht es anders aus: Für die Umsetzung werden in diesem Fall zunächst Fördermittel aus dem Fördertopf progres.nrw beantragt. Dies wurde in der jüngsten Ratssitzung am Mittwoch (14.6.) so nun beschlossen.

Das Gebäudemanagement der Stadt bekommt darüber hinaus den Auftrag, weitere Objekte in Werne auf eine sinnvolle, mit dem Förderprogramm zu vereinbarende Ausstattung mit einer PV-Anlage zu untersuchen – und diese möglicherweise auch direkt zu beantragen.

Gründe für Verzicht auf Förderung

Doch wieso wird überhaupt in die eigene Tasche gegriffen und bei zwei Schulen auf die Förderung verzichtet? Hauptgrund dafür sind die strengen, an die Förderung geknüpften Auflagen. So darf zum Beispiel der prognostizierte Jahresertrag – also das, was die Anlage an Strom generiert – nicht höher sein als der prognostiziere Stromverbrauch. Darüber hinaus muss nach Förderrichtlinien der Eigenverbrauch bei mindestens 80 Prozent liegen.

Diese Bedingungen wären – so wie Umsetzung der Photovoltaik-Anlagen ursprünglich geplant war – nicht erfüllt worden. Beide Objekte seien zu groß und brächten einen zu hohen Stromverbrauch mit sich, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Durch die geforderte Eigenverbrauchsquote sei zudem die Anschaffung eines Batteriespeichers notwendig gewesen – mit sehr hohen Investitionskosten und lediglich einer Lebensdauer von circa zehn Jahren. Die Alternative: Eine starke Verkleinerung der PV-Anlagen. Alles Gründe, die laut Kommunalbetrieb am Ende gegen eine Förderung sprachen.

Ein Luftbild der Uhlandschule in Werne.
Auf das Dach der Uhlandschule kommt auch eine Photovoltaik-Anlage – wahrscheinlich bezahlt aus Fördermitteln. © Hans Blossey

Rat stimmt Vorgehen zu

Bei der Kardinal-von-Galen-Schule kam man hingegen zu dem Schluss, dass in diesem Fall sehr wohl eine Förderung Sinn ergebe. Da die Eigenverbrauchsquote und die Rahmenbedingung der Förderung durch wenige Anpassungen der Planung eingehalten werden können.

Die Mitglieder im Ausschuss des Kommunalbetriebs im Mai waren noch skeptisch und forderten verschiedene Dokumente nach. Das tat das Planungsbüro auch zur Zufriedenheit der Politik, sodass es nun zur Einigung kam.

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