Das Thema Klimaschutz findet sich im politischen Alltag in vielen Themen. Eins davon sind die Solarparkplätze, die die Grünen bereits vor einiger Zeit eingebracht hatten. Über PV-Dächer auf Parkplätzen von städtischen Anlagen soll dabei Strom gewonnen werden – eine innovative und klimafreundliche Idee.
In der Folge hatte die Verwaltung an drei erste Parkplätze am Stadthaus, am Grote Dahlweg und am Werthweg in Stockum prüfen lassen, ob Solardächer dort eine Option wären. Das Ergebnis wurde im Umweltausschuss vorgestellt – und fiel ernüchternd aus.
Zwei Mal keine Empfehlung
Das Elektro-Planungsbüro EPPS aus Lünen hatte sich mit den drei Möglichkeiten beschäftigt. Bei zwei Parkplätzen war die Meinung der Experten deutlich: Weder am Grote Dahlweg, noch am Werthweg seien die Solarparkplätze für die Stadt zu empfehlen.
Die Gründe sind unterschiedlich. An beiden Anlagen läge die Amortisationszeit nach den Berechnungen von EPPS bei über 20 Jahren, wäre also nicht wirklich rentabel. Dazu fehlt die Möglichkeit, die Energie selbst zu verbrauchen – laut der Experten ein wichtiger Bestandteil für die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Der Parkplatz am Grote Dahlweg müsste zudem vor einer Installation erst befestigt werden, um eine Verschmutzung und damit auch schlechtere Funktion der Anlage zu vermeiden.
Neuer Prüfauftrag
Etwas besser steht es um den Parkplatz am Stadthaus. Hier würde das Elektro-Planungsbüro mit 156 Modulen planen. Die Amortisationszeit würde bei einer Installation auf dieser Fläche bei 17,1 Jahren liegen. Die Gutachter sprechen allerdings auch hier keine direkte Empfehlung aus: Auch hier ist die Amortisationszeit zwar besser, aber dennoch von Nachteil. Dazu kommt eine schlechte Neigung der Module. Die würde bei 10 Grad liegen – empfohlen sind aber 30 Grad.
Ein Ergebnis, mit dem die Ausschussmitglieder nicht wirklich zufrieden waren. Kurz wurde noch über die Installierung von Solarparkplätzen Am Hagen diskutiert. Felix Losch von EPPS brachte dann aber das schlagende Argument: „Ich glaube, Sim-Jü würde sich niemand nehmen lassen wollen.“ Das überzeugte alle Beteiligten schnell.
Dass eine Installation der Anlagen unter diesen Bedingungen wenig Sinn macht, war für alle Beteiligten klar. Dennoch erklärte Christoph Dammermann (FDP): „Ich möchte eigentlich nicht unbedingt singulär über Photovoltaik auf Parkflächen entscheiden, sondern lieber darüber, wie die Mittel am sinnvollsten eingesetzt werden können.“
So schlug er die Eingliederung in ein Gesamtkonzept vor, das gleichbedeutend mit einem Prüfauftrag für die Verwaltung war. Das sorgte für Zustimmung bei den anderen Ausschussmitgliedern und ein einstimmiges Abstimmungsergebnis am Ende.
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