Personalkarussell nach der Stilllegung des Kohleblocks

Gersteinwerk Stockum

Im ersten Quartal 2019 schaltet RWE den Kohleblock des Gersteinwerks ab. Personell verändert sich dann einiges am Lippe-Anrainer in Stockum. Von derzeit 120 sollen langfristig zehn Mitarbeiter bleiben.

Werne

, 20.06.2018, 14:51 Uhr / Lesedauer: 1 min
Das Gersteinwerk liegt direkt an der Lippe.

Das Gersteinwerk liegt direkt an der Lippe. © RWE

Ursprünglich hatte RWE die Stilllegung des Kohleblocks am Gersteinwerk in Stockum für 2017 anvisiert. Nach zwei Jahren Laufzeitverlängerung soll der Block im ersten Quartal 2019 abgeschaltet werden.

„Die drei Gasblöcke und die Gasturbine des Kombiblocks bleiben aber bestehen“, bekräftigt Dr. Christoph Schlechter, seit Januar 2018 Leiter der RWE-Kraftwerke in Werne und Hamm. Die Steinkohle sei nicht mehr marktfähig gewesen, auf die Gasblöcke für die Stromerzeugung setze man an diesem Standort aber auch in Zukunft. „Wir sind guter Dinge, dass wir uns am Markt platzieren können“, sagt Schlechter.

Personalkarussell

Und obwohl der Ofen 2019 noch nicht komplett aus ist, verändert sich personell einiges am Lippe-Anrainer. Rund 120 Mitarbeiter arbeiteten derzeit noch in Stockum, sagt Schlechter. Ein paar seien nach der Bekanntgabe der Stilllegung „proaktiv“ geworden. „Sie sind gegangen, etwa zu Westnetz.“

Langfristig verbleiben gerade einmal zehn Mitarbeiter am Gersteinwerk. „70 werden wandern, aber bei RWE bleiben“, sagt Schlechter. Infrage kämen beispielsweise das Kraftwerk Westfalen in Hamm-Uentrop oder das von RWE betriebene Müllheizkraftwerk Essen-Karnap. „Die Mitarbeiter kennen ihre Zielhäfen“, so Schlechter.

40 Mitarbeiter aus Stockum hätten sich zudem auf eine Vorruhestandsregelung beziehungsweise Altersteilzeit eingelassen und blieben bis zur Rente ebenfalls in Stockum. „Wir legen ja auch nicht den Schalter um und dann ist gut. Es wird noch zwei bis drei Jahre dauern, bis wir das zu Ende gebracht haben.“

Zukunft des Hafens

Weil das Gersteinwerk ein direkter Lippe-Anrainer ist, führe RWE aktuell Gespräche mit dem Wasser- und Schifffahrtsverband über die Zukunft des Hafens. Vorstellen könnte man sich zum Beispiel eine Liegefläche für Schiffe oder man orientiere sich an der Marina in Rünthe. Beschlossene Sache ist hier noch lange nichts.