Zwischenstopp in Werne: Pater Tobias (57) ist Anfang Juni 100 Kilometer durch das Ruhrgebiet gelaufen. Obwohl es fast die ganze Zeit geregnet hat, ließ er sich nicht aufhalten. Es war einer von insgesamt 21 Ultra- oder Marathonläufen.

© Andrea Wellerdiek (A)

Im Corona-Jahr: Pater Tobias läuft und sammelt knapp 50.000 Euro Spenden

rnLaufen für den guten Zweck

Pater Tobias, der gebürtig aus Werne kommt, blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Trotz der Corona-Krise absolvierte er 21 Ultra- und Marathonläufe und sammelte so fast 50.000 Euro an Spenden ein.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 02.01.2021, 15:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Pater Tobias (57), den viele nur unter dem Namen Marathon-Pater kennen, erlebte ein erfolgreiches Marathon-Jahr. Und das trotz der Corona-Krise. Pater Tobias, der eigentlich Andreas Breer heißt und gebürtig aus Werne-Langern und der gemeinsamen Kirchengemeinde Cappenberg kommt, läuft seit Jahren für den guten Zweck. Dadurch hat er bereits mehr als 1,5 Millionen Euro in 14 Jahren für gemeinnützige Kinder-Projekte gesammelt.

In diesem Jahr absolvierte er 21 Ultra- und Marathonläufe. Darunter auch den 100-Kilometer-Lauf durch das gesamte Ruhrgebiet Anfang Juni mit Zwischenstopp in seiner Heimatstadt Werne. Auch von starkem Regen ließ er sich nicht aufhalten und sammelte so mehr als 15.000 Euro zusammen, um benachteiligten Kindern Schwimmunterricht zu ermöglichen.

Pater Tobias läuft für bedürftige Kinder

Insgesamt konnte der Extremsportler und Ordensbruder der Duisburger Prämonstratenser sogar fast die 50.000-Euro-Marke mit seinen Läufen für den guten Zweck knacken. Nach 21 Spenden-Läufen kamen rund 48.000 Euro zusammen.

Bei vier Läufen, darunter zwei Ultramarathons mit einer Distanz von 100 Kilometern, verfolgte er ein konkretes Spendenziel. Er lief hauptsächlich, um bedürftige Kinder in Duisburg und der ganzen Welt, wie zum Beispiel die Waisen in Uganda und arme Kinder in Syrien, zu unterstützen.

„Meine Läufe bringen die Aufmerksamkeit, die die Menschen zum Spenden animiert“, erklärt Pater Tobias, „aber ohne die vielen großzügigen Spender wäre all das nicht möglich.“ Die strahlenden Kinderaugen seien immer wieder seine Motivation, auch bei besonderen Herausforderungen - etwa bei dem Lauf über 172 Kilometer durch die heiße Wüste im Oman - nie aufzustecken.

Viele Läufe in der Corona-Krise allein absolviert

In diesem Jahr musste Pater Tobias aber auch immer wieder eine neue, persönliche Hürde nehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste er die meisten Marathons 2020 als sogenannte virtuelle Läufe allein absolvieren.

„Das war eine besondere Herausforderung für mich“, sagt er, „weil ohne Publikum und Mitläufer eine wichtige Motivationsquelle fehlte. Willensstärke und Durchhaltevermögen waren deswegen gefragt.“ Das galt vor allem für den Lauf durch das Ruhrgebiet bei ständigem Regen. Da sei er an seine Grenzen gekommen, so Pater Tobias.

Mittlerweile hat Pater Tobias insgesamt 107 Marathons geschafft. Deswegen ist er dieses Jahr in den „100 Marathon Club Deutschland“ aufgenommen worden. „Das war eine große Ehre, dass ich jetzt zu diesem Kreis der sehr ambitionierten Läufer gehöre“, erklärt Pater Tobias.

Weitere (Ultra-)Marathons auf der Wunschliste

Im nächsten Jahr sollen weitere Starts hinzukommen. „Etwas ganz Besonderes wird der Marathon in Tokio sein, der dieses Jahr ausgefallen ist. Ganze drei Jahre habe ich warten müssen, um auf die Teilnehmerliste zukommen“, so der Marathon-Pater. Mit dem Lauf in der japanischen Hauptstadt würde er die Sechs-Sterne-Medaille erhalten.

Pater Tobias bereitet sich in seiner Heimat Duisburg bereits auf neue Marathonläufe in 2021 vor.

Pater Tobias bereitet sich in seiner Heimat Duisburg bereits auf neue Marathonläufe in 2021 vor. © Daniel Elke

Sie wird an alle Läufer verliehen, die sechs großen Marathons weltweit gelaufen sind. Neben Tokio sind das Berlin, London, Boston, Chicago und New York. „Die Serie haben nur knapp 6600 Läufer auf der ganzen Welt und 392 deutsche Läufer bisher geschafft“, sagt Pater Tobias.

Daneben will er noch 100 Kilometer in Biel (Schweiz) und 300 Kilometer in fünf Tagen durch die Wüste von Dubai laufen. „Und natürlich werde ich mit diesen Läufen auch wieder für bedürftige Kinder laufen“, sagt der Marathon-Pater.

Jetzt lesen
Jetzt lesen