Seit rund drei Wochen leidet der Süden Nigerias unter den Folgen von großflächigen Überflutungen, Hunderte Tote sind zu beklagen und Tausende Verletzte. Die Zahl der Menschen, die alles verloren haben und quasi vor dem Nichts stehen, geht in die Millionen. Der gebürtige Nigerianer Toni Tuklan, Reggae-Künstler in Werne, will seinen Landsleuten helfen.
Dazu hat er sich mit Doris Dressmann zusammengetan. Sie stammt ebenfalls aus Nigeria und lebt mit ihrer Familie in Bergkamen. Als Sonder-Beraterin des Gouverneurs des am schwersten von der Flut betroffenen Bundesstaates Bayelsa kümmert sie sich normalerweise um die Anliegen von in Deutschland wohnenden Nigerianern. Jetzt kümmert sie sich gemeinsam mit Toni Tuklan um Hilfen für ihr Heimatland.
„Infrastruktur schwer geschädigt“
„Wir haben in diesen Tagen eine Hilfsaktion gestartet. Die Infrastruktur von Bayelsa ist schwer geschädigt. Viele Menschen haben ihre Häuser und ihr gesamtes Habe verloren.“ Nigeria könne die weitreichenden Folgen der Flut nicht alleine stemmen. „Es wird alles gebraucht: Essen, Kinder-Nahrung, Kleidung, medizinische Ausrüstung, Geld. Wir brauchen dringend Hilfe“, sendet sie einen dramatischen Appell an alle Hilfswilligen.
Einerseits können sich Spender per Mobil-Nummer 01174 430 9431 an sie wenden. Finanzielle Spenden können über eine Spenden-Plattform im Internet gegeben werden: https://www.gofundme.com/f/bayelsa-flood-support Zudem wollen Dressmann und Tuklan auf der Internetseite https://bayelsa.solutions/ um materielle Spenden werben.

Prominente Unterstützung
Die beiden Helfer haben momentan prominente Unterstützung aus Nigeria. Die Frau des Gouverneurs von Bayelsa, Gloria Diri, hält sich zurzeit in Deutschland auf und will aktiv und persönlich um Hilfe werben: „Bei uns herrscht eine furchtbare Situation. Ich bitte alle um Hilfe für die Flutopfer.“
In der Garage von Rosalyn Dressmann in Bergkamen stapeln sich bereits die ersten Spenden wie Kleidung und Windeln. Toni Tuklan versucht unterdessen, Lagerräume für die erhoffte Spendenflut aufzutreiben. „Ich habe schon mit Wernes Bürgermeister Lothar Christ gesprochen, aber er konnte im Moment nicht helfen. Wer Lagerraum zur Verfügung stellen kann, soll sich bei uns melden.“ Ebenso seien ehrenamtliche Helfer willkommen.
Tuklan und Dressmann hoffen, schon bald den ersten Container mit Hilfsgütern auf die Reise nach Nigeria schicken zu können. Auch wenn Toni Tuklan schlechte Erfahrung mit der Verschickung von Sportartikeln für Kinder in Nigeria hatte (der Container blieb monatelang im Zoll stecken), zeigt er sich jetzt optimistisch: „In dieser Notlage sollte der Hilfs-Container in drei Wochen vor Ort sein.“
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