Gegen unberechtigten Verkehr in der Fußgängerzone: Der neue Poller wurde am Eingang der Fußgängerzone Bült/Markt in Werne installiert. Dabei gibt es jedoch noch zwei Haken. © Andrea Wellerdiek
Marktplatz Werne
Neuer Poller mit Ampel an Fußgängerzone in Werne installiert - mit zwei Haken
Über den Poller am Eingang der Fußgängerzone lachte ganz Werne. Bald wird eine automatisch gesteuerte Alternative stattdessen in Betrieb genommen. Doch es gibt noch zwei Haken rund um den neuen Pfeiler.
von Andrea Wellerdiek
Werne
, 08.11.2021 / Lesedauer: 3 minVor knapp zwei Jahren wurde ein Poller an der Ecke Bült/Am Neutor installiert, um das verbotene Fahren in die Fußgängerzone von Werne zu unterbinden. Das Dilemma: Neben dem Pfeiler war so viel Platz, dass sich nicht nur schmale Autos problemlos ihren Weg neben der Begrenzung suchen konnten.
Trotz des Pollers und Beschilderung fuhren einige unbelehrbare Bürgerinnen und Bürger weiter verbotenerweise in die Fußgängerzone, um sich beispielsweise mal eben ein Brötchen beim Bäcker zu holen oder Geld in der Sparkasse abzuheben. Bald soll eine elektronische Alternative Abhilfe schaffen.
Poller in Werne lässt sich auf drei Arten steuern
Wie die Kommunalpolitik beschlossen hat, wird der mechanische Poller ersetzt. Die Arbeiten dafür sind laut Adrian Kersting, Tiefbauamtsleiter der Stadt Werne, fast abgeschlossen. Es werde jedoch noch dauern, bis das neue Gerät, das laut Kersting mit Installation insgesamt etwa 15.000 Euro gekostet hat, in Betrieb geht. Denn ein Modul des programmierbaren Pollers fehlt noch, wie Kersting erzählt. Insgesamt, so Kersting weiter, soll das Gerät mit drei Betriebsmodulen ausgestattet werden.
Die Ampel zeigt 24 Stunden lang zusätzlich, ob der Poller im Boden versenkt ist oder nicht. © Andrea Wellerdiek
„Der Poller lässt sich auf drei Arten steuern: per Telefon, mit einem Schlüssel und im Prinzip mit einer Zeitschaltuhr.“ Das letzte Modul, womit konkrete Zeiten vorprogrammiert werden können, fehlt noch, weil der Hersteller dieses vergessen hätte, so Kersting weiter. Spätestens in zwei Wochen soll das Teil nachgeliefert und der Poller in Betrieb gehen. Dann wird er so eingestellt, dass er für die Lieferzeiten werktags von 19 Uhr bis 11 Uhr am Folgetag runtergelassen ist.
Darüber hinaus kann das Gerät nur in besonderen Fällen, etwa für Arbeiten des Bauhofes oder für einen Rettungsdienst-Einsatz, herabgelassen werden. Dafür haben die Verantwortlichen dann einen Schlüssel oder können telefonisch das Gerät über ein Funkmodul bedienen, so Kersting weiter. Durch Schleifen im Boden erkennt die Technik, wann das Auto die Stelle des Pollers passiert hat, sodass der Pfeiler wieder automatisch in die Höhe geht.
Als optisches Signal weist zusätzlich eine Ampel 24 Stunden lang daraufhin, ob sich der Pfeiler gerade im Boden befindet oder hochgefahren ist. Der elektronische Poller soll die manuelle Variante ersetzen. „Das war kein Dauerzustand“, sagt Kordula Mertens, Ordnungsamtsleiterin der Stadt Werne, über die nun praktischere Handhabung.
Nachdem man ein halbes Jahr lang unter anderem durch eine Verkehrszählung getestet hat, wie viele Fahrzeuge sich verbotenerweise ein Stück durch die Fußgängerzone bewegen, hat man sich dazu entschlossen, einen neuen Poller dauerhaft anzuschaffen, um diesen Verkehr deutlich zu unterbinden. Dass aber auch ein Poller nicht davor Halt macht, dennoch in Richtung Markt mit dem Pkw zu fahren, zeigte sich kurz nach der Inbetriebnahme im Januar 2020.
Rückblick Januar 2020: Der Test mit einem Fahrzeug eines RN-Redakteurs zeigt: Mit einem VW Eos (laut Hersteller 1,79 Meter breit) konnte man problemlos an dem manuellen Poller an der Ecke Bült/Am Neutor vorbeifahren. © Andrea Wellerdiek
Einige Unbelehrbare fuhren einfach am Poller vorbei. Und dies ist theoretisch auch bei dem neuen automatischen Gerät möglich. Wenn man es drauf anlegt, könne man vom Bült aus kommend rechts dran vorbei kommen, wie Mertens erklärt. Deshalb wolle man sich dort eine zusätzliche Maßnahme überlegen, um die Stelle baulich zu verengen, kündigt sie an.
Es gibt Ausnahmen, in denen einige Berechtigte auch weiterhin mit dem Pkw in die Fußgängerzone fahren dürfen. Anwohner, die private Stellflächen in diesem Bereich haben, sowie Taxifahrten und Hotelgäste dürfen für eine begrenzte Zeit - etwa für das Ausladen von Gepäck - hineinfahren. Dies allerdings passiert nun ausschließlich über die Südmauer/Klosterstraße kommend.
Hotelgäste und Anwohner dürfen weiter in die Fußgängerzone fahren - allerdings nicht mehr vom Bült aus kommend. © Andrea Wellerdiek
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