Nachdem das Bestattungshaus Lünebrink vor geraumer Zeit in den Neubau am katholischen Friedhof Werne, Südring, gezogen ist, stehen die Räume an der Burgstraße leer. Noch. Denn ab Januar zieht der ambulante Betreuungsdienst „Alltagshelden“ mit dem neuen Angebot von Familienhilfen dort ein. Fensterbeschriftungen machen auf die Neunutzung schon jetzt aufmerksam.
Sandra Wittler, Chefin der Alltagshelden, hat dazu eigens eine Unterfirma gegründet, die „Alltagshelden Familienhilfen GmbH“. Daniela Mones wird sie als Abteilungsleiterin führen. Zwei unterschiedliche Bereiche bietet sie ab Januar 2024 in den ehemaligen Lünebrink-Räumen an.
Das passiert bei ehemals Lünebrink
Doch bevor Daniela Mones ihre Aufgaben erläutern kann, stellt Sandra Wittler klar: „Der Ambulante Betreuungsdienst Alltagshelden Werne bleibt am angestammten Standort Roggenmarkt 30. Nur die neue Familienhilfe zieht bei ehemals Lünebrink ein.“ Die Alltagshelden sind zudem mit Standorten in Kamen und Nordkirchen präsent.
Aber was passiert demnächst an der Burgstraße? „Wir bieten zwei große Bereiche an“, sagt Daniela Mones, „einmal die sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) und zum anderen das niederschwellige Angebot Familienunterstützender Dienst (FUD).“ Beide Sparten würden in Zusammenhang mit den Jugendämtern der Region funktionieren.

Neue Firma seit Herbst
Die neue Firma existiert bereits seit dem Herbst 2023, „wir haben sie hier am Roggenmarkt gegründet“, sagt Sandra Wittler. Es ging zunächst um den Aufbau der Strukturen und, vor allem, um die Mitarbeiter-Gewinnung. Derzeit verfügt die neue Firma über fünf Kräfte im Bereich SPFH und acht beim FUD. „Aber wir suchen noch weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Daniela Mones. Dann erklärt sie die Funktionsweise der beiden Bereiche.
Bei den sozialpädagogischen Familienhilfen „fragt uns das Jugendamt an. Wir gehen dann zu den betroffenen Familien nach Hause und unterstützen.“ Zum Beispiel durch Beratung oder Begleitung bei Erziehungsfragen.
Hilfe für Familien
Deutlich niederschwelliger sei das Angebot des Familienunterstützenden Dienstes. „Dabei geht es unter anderem um Entlastungsangebote. Auch hier kommen die Anfragen an uns wieder vom Jugendamt“, erläutert Mones. Aufgabe ist die Unterstützung von Familien in Krisen und Notsituationen sowie bei Familien, in denen jemand mit Pflegegrad lebt. „In letzterem Fall können sich Familien direkt bei uns melden“, sagt die Abteilungsleiterin.
Bei FUD sei die Aufgabe, den Familien durch Freizeitgestaltung oder Entlastungsangebote zu helfen. „Dass kann entweder in den Familien geschehen, oder dadurch, dass Kinder zum Beispiel das Spielzimmer bei uns am Roggenmarkt nutzen, was dann ja eine Entlastung für die Familien bedeutet“, sagt Sandra Wittler.
Diese Entlastungen können ganz individuell sein: etwa durch Kinderbetreuung, Freizeitgestaltung, Fahrdienst, hauswirtschaftliche Tätigkeit oder sogar Gartenservice.
Außerdem „bieten wir für Kinder mit Pflegegrad Beratungsgespräche nach Paragraf 37.3, Sozialgesetzbuch XI“, sagt Daniel Mones. Das läuft dann nicht über die Jugendämter, sondern in diesen Fälle können sich Familien direkt an die Alltagshelden wenden. „Ebenso bei der Beratung zur Einstufung des Pflegegrades bei Kindern und Erwachsenen“, ergänzt Sandra Wittler.
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