Erlebt zurzeit ein Wechselbad der Gefühle: Wilhelm Neuhaus vom gleichnamigen Möbelgeschäft mit den Mitarbeiterinnen Hier mit Mitarbeiterinnen Anja Kriens (l.) und Claudia Tzschachmann.

© Möbel Neuhaus

Möbelhändler Wilhelm Neuhaus zwischen Verzweifelung und Erleichterung

rnCorona-Krise

Mittwochvormittag Hoffnung, Mittwochabend Verzweifelung, Donnerstagmorgen Unsicherheit, Donnerstagnachmittag Erleichterung - Möbelhändler Wilhelm Neuhaus erlebt ein Wechselbad der Gefühle.

Werne

, 16.04.2020, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Innerhalb von 30 Stunden hat Wilhelm Neuhaus, Chef des gleichnamigen Küchen- und Möbelhauses an der Selmer Landstraße eine Gefühls-Achterbahn von tief unten bis strahlend oben erlebt. Noch am Donnerstagmittag, 16. April 2020, sagte er auf Anfrage der Redaktion: „Wir sind sehr unglücklich“.

Wenige Stunden später war die Stimmung komplett gewendet: „Wir freuen uns natürlich sehr darüber.“ Nämlich darüber, das Einrichtungshäuser nun auch ab Montag, 20. April, ungeachtet der 800 Quadratmeter-Regelung geöffnet haben dürfen.

Erste Hoffnung keimte bei Neuhaus am Mittwochvormittag

Neuhaus‘ Wechselbad der Gefühle nahm am Mittwochvormittag, 15. April, seinen Lauf. Im Vorfeld auf die angekündigte Erklärung der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise kam Hoffnung bei den Möbelhändlern auf. Von Insidern sei das Signal verbreitet worden, „dass wir bald wieder öffnen dürfen“, so Neuhaus.

Am Abend des selben Tages sank Neuhaus‘ Laune in den Keller. Denn nun war nur noch davon die Rede, dass Geschäfte bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern ab Montag unter Einhaltung strenger Hygiene-Vorschriften öffnen dürften. Von einer generellen Erlaubnis für Möbelhändler war keine Rede mehr. Neuhaus liegt deutlich über den 800 Quadratmetern.

Wilhelm Neuhaus freut sich mit den Mitarbeiterinnen Claudia Tzschachmann (l.) und Anja Kriens, dass es am Montag weitergeht.

Wilhelm Neuhaus freut sich mit den Mitarbeiterinnen Claudia Tzschachmann (l.) und Anja Kriens, dass es am Montag weitergeht. © Möbel Neuhaus

Unterschiedliche Berichte über eine generelle Öffnungserlaubnis seiner Branche stürzten Neuhaus am Donnerstag in Unsicherheit. Auch bei der Stadt habe man ihm nicht viel weiterhelfen können. Neuhaus: „Es war zum Beispiel zu dem Zeitpunkt unklar, ob wir Teile unseres Betriebes schließen können, um innerhalb der 800 Quadratmeter-Regelung zu bleiben.“ Nähere Infos seien ihm für Montag seitens der Stadt in Aussicht gestellt worden.

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Am frühen Nachmittag verkündete die NRW-Landesregierung dann ihre Beschlüsse zu dem Hochfahren der Wirtschaft . Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärte, die Landesregierung habe eine Sonderregelung getroffen, damit Einrichtungshäuser und Babymärkte ebenfalls ab Montag öffnen können. Neuhaus‘ Reaktion: große Erleichterung.

Vorbereitung auf die Wiedereröffnung am Montag

Nun gehe es an die Planung und die Umsetzung der Hygiene-Vorschriften für den Neustart am Montag, 20. April. Wobei das Geschäft durch seine handwerkliche Sparte nach wie vor seinen Mitarbeiterstamm beschäftigen konnte. Wilhelm Neuhaus: „Für Lieferung und Montage sind nach wie vor fünf Leute im Einsatz.“ Aufgrund zahlreicher Anfragen von Kunden sei auch „das Büro noch voll besetzt.“ Neuhaus: „Wir können jetzt sofort wieder starten.“

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