Ein Bild aus dem Feuerwehr-Archiv: Ein Kleintransporter wird am Stauende von einem Lastwagen komplett zusammengedrückt. Dass der Fahrer überlebt, gleicht einem Wunder - und ist dem Werner Löschzugführer auch deswegen Jahre später noch bestens in Erinnerung.

© Feuerwehr Werne

Löschzugführer erinnert sich an Unfall auf der A1: „Ich dachte, da gab es Tote“

rnGroßbrände und Tiere in Not

Einsätze auf der A1 sind für die Freiwillige Feuerwehr keine Seltenheit. In unserer Serie „spektakuläre Einsätze der Feuerwehr Werne“ erinnert sich ein Helfer vor allem an den Unfall eines Kleintransporters.

Werne

, 02.09.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war dieser eine Unfall auf der Autobahn 1, der Löschzugführer Bodo Bernsdorf sofort einfällt, wenn er auf besondere Einsätze in seinem Leben angesprochen wird. „Wir waren im Einsatzleitwagen eigentlich schon auf der Rückfahrt vom Ursprungseinsatz“, schildert er seine Erinnerungen an den Tag, der für einen Mann aus den Niederlanden zum zweiten Geburtstag werden sollte. „Da hieß es über Funk, dass es am Stauende zu einem Auffahrunfall gekommen sei.“

Transporter war höher als er lang war

Als er von der anderen Fahrbahnseite aus im Vorbeifahren die Unfallstelle sah, habe er gedacht, dass es zu spät sei. „Ich dachte, da gab es Tote“, erzählt Bernsdorf. Tatsächlich war der Kleintransporter durch einen auffahrenden Lastwagen so zusammengestaucht worden, dass er höher als lang war.

Doch vor Ort stellte sich heraus: Der Fahrer lebte – und war ansprechbar. Von beiden Seiten aus machten sich die Werner Feuerwehrleute und Kräfte aus Hamm, die aufgrund des Folgeeinsatzes zur Unterstützung gerufen worden waren, an die Arbeit und versuchten, irgendwie an den Fahrer heranzukommen. „Das Auto wurde regelrecht filetiert“, sagt Bernsdorf.

Fahrer aus den Niederlanden gerettet

Die Hammer Kameraden, die es über die Beifahrerseite versucht hatten, waren aber schließlich einen Tick schneller beim Verletzten als die Feuerwehrleute aus Werne. „Das spielt aber keine Rolle“, betont Bernsdorf. „Da gibt es keinen Wettbewerb zwischen uns. Nur einen Wettlauf mit der Zeit, um den Fahrer schnellstmöglich versorgen zu können.“

Und wichtig war, dass der Fahrer nahezu unverletzt befreit werden konnte, freut sich Bernsdorf noch heute, dass er sich dermaßen irrte und kein Toter geborgen werden musste. Der Fahrer des Kleintransporters erlitt lediglich einen Beckenbruch, der wieder verheilte.

Auf dem Rückweg von der Baustelle

Der Mann war zum Glück bereits auf dem Rückweg von einer Baustelle gewesen, wo er die geladenen Fußbodenpaneele abgeladen hatte. Kaum auszudenken, was passiert wäre, wenn die Ladung noch an Bord des Kleintransporters gewesen wäre. Bernsdorf: „Dann wäre der Fahrer bei diesem Unfall von der Ladung durchbohrt worden.“ Ein Schreckensbild, das den Einsatzkräften erspart blieb. Sie konnten den Mann retten, statt ihn bergen zu müssen.

Vorausgegangen war dem schrecklichen Unfall am Stauende eigentlich eine Lappalie: Ein Fahrzeug war mit Motorschaden auf der A1 in Richtung Kamener Kreuz liegen geblieben und die Feuerwehr Werne war alarmiert worden, um das ausgelaufene Öl aufzunehmen. Denn für den Bereich vom Autohof bis Rünthe sowie in Gegenrichtung bis zum Parkplatz Mersch in nördlicher Richtung ist die Freiwillige Feuerwehr Werne zuständig.

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