
Frederick Papies von MS-Musik aus Werne sorgt auch selbst bei Partys für die Musik. © Frederick Papies
Partyhit „Layla“ sorgt für Ärger - DJ: „Song wird in Werne zelebriert“
Umstrittenes Lied
Über den Partyhit „Layla“ wird viel diskutiert. In manchen Städten wurde er wegen Sexismus und Diskriminierung verboten. MS-Musik spielt das Lied in Werne trotzdem und versteht die Aufregung nicht.
Kein Lied in Deutschland ist derzeit so in aller Munde - oder viel mehr in allen Ohren - wie „Layla“ von DJ Robin und Schürze. Das liegt auch daran, dass das Abspielen des Ballermann-Songs auf dem Würzburger Stadtfest und der Rheinkirmes in Düsseldorf verboten wurde. Die Werner Firma MS-Musik sorgt auf Veranstaltungen für Musik und veranstaltet selbst Mallorca-Partys. Die Diskussion sorgt dort für Unverständnis.
„Wir werden das Lied definitiv nicht verbieten“, sagt Frederick Papies von MS-Musik. „Wenn die Leute ‘Layla‘ hören wollen, kriegen sie ‘Layla‘.“ Warum der Song, der in Deutschland auf Platz eins der Charts steht, überhaupt in Würzburg und Düsseldorf verboten wurde, kann er nicht nachvollziehen.
Das Verbot wurde in beiden Städten jeweils damit argumentiert, dass der Text sexistisch und rassistisch sei. Konkret geht es um die Zeilen: „Ich hab ‘nen Puff und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler. Die schöne Layla, die geile Layla. Das Luder Layla, unsere Layla.“ Dazu kommt der aus dem Arabischen stammende Vorname Layla.
„Gibt wichtigere Themen“
Papies sagt dazu: „Dann müsste jedes zweite Lied verboten werden. Malle-Lieder sind nicht auf Diskriminierung aus, sondern sollen Stimmung bringen und Leute verbinden. Es gibt deutsche Rap-Songs, die viel schlimmer sind. Es gibt aktuell wichtigere Themen, mit denen man sich beschäftigen sollte.“
Wenn ein Kunde sagen würde, dass er nicht möchte, dass „Layla“ gespielt wird, würde man sich natürlich daran halten, aber: „Das ist noch nicht passiert. Auch Frauen wollen das hören. Das füllt die Tanzfläche komplett. Die Resonanz zeigt, dass wir das Lied spielen müssen. Es gibt keine Party ohne ‚Layla‘. Der Song wird in Werne zelebriert.“

Das Lied „Layla“ von Schürze (l.) und DJ Robin sorgt in Deutschland für viele Diskussionen. © dpa
Warum ist die Party-Hymne aktuell überhaupt so beliebt? „Das Lied erfüllt alles, um erfolgreich zu sein. Nach einmal hören kann das jeder mitsingen. Ich habe selbst vor Kurzem auf einer Hochzeit gespielt und das Lied wurde mehrere Male gewünscht.“
Dinge sollten nicht „übermoralisiert“ werden
MS-Musik veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite passend dazu ein Video von Zetteln mit Liedwünschen. Auf einem Großteil der Zettel stand „Layla“.
Manuel Michelt, einer der Geschäftsführer von MS-Musik, kenne kein Lied, das in den vergangenen Jahren so angefixt habe wie „Layla“. „Das Letzte war vielleicht ‘Atemlos durch die Nacht‘ von Helene Fischer.“
Zu den Verboten sagt er: „Man kann sagen, was man will, ob das künstlerisch gut ist oder nicht, aber wir müssen aufpassen, Dinge nicht zu übermoralisieren. Ich kenne keinen, der sich bis jetzt darüber beschwert hat.“ Er ergänzt:“ Es gibt ein Lied von Manuel und dem Pony. Damit werde ich seit Jahren aufgezogen.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
