Radfahren in Werne

Mit „Ulf“ durch die Stadt: Jetzt können Werner kostenlos das neue Lastenrad leihen

Einkaufen, Familienausflug, Hochzeitskutsche - „Ulf“ soll sich für all diese Dinge eignen. Das neue Lastenrad können Werner Bürger jetzt kostenlos an der Radstation am Bahnhof ausleihen.

Werne

, 10.02.2020 / Lesedauer: 3 min

Winfried Hoch (l.) und Holger Bergemann von der Initiative Radverkehr in Werne präsentierten das neue Lastenrad „Ulf“ an der Radstation am Bahnhof. © Felix Püschner

Es klingt fast schon ein bisschen martialisch, ist aber letztlich eine gute Sache - vor allem mit Blick auf die Umwelt: Die Initiative „Radverkehr in Werne“ fordert eine „Lastenradoffensive“ für die Lippestadt. Dabei geht - beziehungsweise fährt - sie mit gutem Beispiel voran. Und zwar mit Hilfe von „Ulf“.

Ulf steht für „Unser Lastenfahrrad“ und gehört gewissermaßen zum Fuhrpark des ADFC Kreisverbands Unna. Der stellt es den Werner Bürgern nun für Februar und März kostenlos zum Ausleihen zur Verfügung. Wer will, kann sich das Rad mit der stufenlosen Schaltung per App oder über die Homepage des ADFC Kreisverbands reservieren und an der Radstation am Werner Bahnhof abholen. Zum Beispiel, um Einkäufe zu transportieren.

Einkaufswagen und Familienkutsche

In der knapp 60 mal 100 Zentimeter großen Kiste finden aber auch Mitfahrer Platz. Damit eignet sich „Ulf“ auch für einen kleinen Familienausflug - falls mal nicht jeder Teilnehmer selbst in die Pedale treten möchte. „Und ich habe auch schon gesehen, dass Hochzeitspaare damit gefahren sind“, sagt Winfried Hoch und grinst. Hoch ist Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Werne und gehört zum Team der Initiative Radverkehr.
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Die hat es sich bekanntlich zum Ziel gesetzt, den Radverkehr in der Lippestadt noch etwas besser in Gang zu bringen - unter anderem auf der Basis eines umfassenden Radverkehrskonzepts. Die Vorstellung für die Zukunft: ein Radverkehrsanteil von 40 Prozent in der Stadt.

Das Lastenrad soll ein Schritt in diese Richtung sein. Weil die Anschaffung eines solchen Gefährts aber nicht gerade günstig ist, setzt man zunächst auf das Sharing-Modell. „Das ist sinnvoll - zumal die Lastenfahrräder das Auto auf vielen Wegen gut ersetzen können“, sagt Holger Bergemann von der Initiative.

Stadt könnte Fördergelder nutzen

Wenn es nach der Initiative geht, werden in Zukunft aber nicht nur Privatpersonen mit dem einspurigen Rad unterwegs sein. „Vielleicht können es die Mitarbeiter der Stadt künftig auch für Dienstwege nutzen“, schlägt Bergemann vor.

Der Gedanke ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Denn für die Anschaffung von Lastenrädern gibt es Fördergelder vom Land NRW. Kommunen erhalten 60 Prozent (maximal 4200 Euro), Unternehmen hingegen 30 Prozent (maximal 2100 Euro) Zuschuss beim Kauf.

Denkbar wäre laut Bergemann darüber hinaus auch eine Kooperation mit der Radstation am Werner Bahnhof. Dort könne die Stadtverwaltung die Lastenräder dann auch den Bürgern zum Leihen anbieten. Anders als bei Ulf würde es sich dann sogar um Lastenräder mit elektronischer Unterstützung handeln.
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