Immobilien
Video: Klimaschutzsiedlung Werne - Ehepaar lebt „glücklich auf der Baustelle“
Auch wenn in Wernes neuer Klimaschutzsiedlung noch täglich die Handwerker zugange sind, sind viele neue Bewohner schon eingezogen. Dazu gehört auch ein Ehepaar aus Wilhelmshaven.
Wilfried Husmann liegt bequem in seiner Hängematte auf dem Balkon. Auf dem Baugerüst, das immer noch die Häuser der Klimaschutzsiedlung am Becklohhof „schmückt“, stapfen Handwerker vorbei, Dachdecker und ein Architekt. „Wir leben hier immer noch auf einer Baustelle. Aber wir sind trotzdem glücklich - auch wenn wir morgens von den Handwerkern geweckt werden“, sagt Husmann und lächelt.
Im Mai sind der 72-Jährige und seine Frau Barb Draeger-Husmann (67) von Wilhelmshaven in ihre 110 Quadratmeter große Neubauwohnung in Werne gezogen. Ein Umzug, der alles andere als reibungslos verlief. „Wir haben sechs Wochen in unserem Wohnmobil auf dem Parkplatz am Hagen gelebt. Es hat uns zwar an nichts gefehlt, aber eigenartig war das trotzdem. Es hat sich jedenfalls nicht wie im Urlaub angefühlt“, sagt Draeger-Husmann.
Klar: Es ist eben ein Unterschied, ob man einen Stellplatz am Meer in Frankreich hat oder auf der planierten Fläche neben dem Werner Solebad.
Der ursprüngliche Zeitplan hatte vorgesehen, dass die Bewohner der Klimaschutzsiedlung bereits um Weihnachten 2021 ihr neues Domizil beziehen können. Doch daraus wurde nichts. Die Pandemie mit all ihren Nebeneffekten von Handwerker- bis Materialmangel machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung.
Einzug verschob sich auch wegen Wasserschaden
Für das Paar aus Wilhelmshaven war das besonders problematisch: „Wir hatten unser Haus ja bereits verkauft“, sagt Husmann. Der neue Eigentümer sei zum Glück flexibel gewesen. Aber irgendwann mussten die beiden Neu-Werner nun mal raus. Nachdem ein Wasserschaden im Bad den Einzug erneut verzögerte, klappte es im Mai dann doch.
Sieht schon ganz hübsch aus, ist aber noch nicht ganz fertig: die neue Klimaschutzsiedlung am Becklohhof. © Felix Püschner
Allerdings nur mit einer Sondergenehmigung. Ihr Hab und Gut durften die beiden schon zuvor in der neuen Wohnung am Becklohhof lagern. Übernachten war hingegen noch nicht erlaubt. Inzwischen sind die meisten Bewohner der Klimaschutzsiedlung eingezogen und haben es sich hier gemütlich gemacht. Trotz Baustelle. Denn die Gebäude sind immer noch mit Baugerüsten „geschmückt“. Die Balkone sind noch nicht ganz fertig, der Garten und die Wege ebenfalls nicht. Im Gebäudeinneren sieht die Situation natürlich besser aus.
Obwohl die Erleichterung nun groß ist, macht Husmann keinen Hehl draus, dass es in all den Jahren - den Vertrag für das Mehrgenerationen-Wohnprojekt hatten sie 2018 unterschrieben - manchmal Zweifel an der Entscheidung gegeben habe. Nicht nur wegen des Zeitplans - sondern auch, als 2019 mehrere Interessenten des Projekts abgesprungen waren. „Da stand alles ein bisschen auf der Kippe“, erinnert sich Husmann.
Sechs Wochen lang lebte das Paar aus Wilhelmshaven übergangsweise in einem Wohnmobil. © Andrea Wellerdiek (Archiv)
Dass er und seine Frau sich damals überhaupt für Werne entschieden, hatte mehrere Gründe. Zum einen wohnen Tochter, Schwiegersohn und Enkelkinder quasi direkt in der Nachbarschaft in Herbern. Zum anderen lebt die Familie schon seit vielen Jahren den Klimaschutzgedanken. „Unsere erste Solar-Anlage hatten wir schon 1990 auf dem Dach. Ein paar Jahre später haben wir dann ein Niedrigenergiehaus gebaut“, erklärt Draeger-Husmann.
Und dann war da noch der Gedanke, dass man im Alter nicht alleine leben will und irgendwann wohl auch nicht mehr ganz so fit ist. In diesem Punkt konnte die „Stadt der kurzen Wege“ bestens punkten. Man habe hier in Werne doch alles fast vor der Tür, sagt Husmann: „Wir sind von hier aus schnell in der Stadt zum Einkaufen. Das wird auch später mit dem Rollator noch gut klappen.“
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