Stadt will noch in diesem Jahr fünfstelligen Betrag in 30 Klima-Maßnahmen investieren - mindestens
Klimaschutz
Das Klimaschutzkonzept der Stadt Werne umfasst mehr als 50 Maßnahmen. Einige davon sollen noch 2022 umgesetzt werden. Welche das sind und wie viel Geld die Stadt investiert, war Thema im Ausschuss.

Der Ausschuss-Vorsitzende Maximilian Falkenberg (l.) hörte genau hin, als die Verwaltung erklärte, welche Klimaschutz-Maßnahmen sie in diesem Jahr noch umsetzen will - und wie viel Geld sie dafür zu Verfügung hat. © Felix Püschner
Für das über 50 Maßnahmen umfassende Klimaschutzkonzept hat die Werner Politik längst grünes Licht gegeben. Nun ist die Verwaltung gefordert. Der nächste Schritt führt von der Theorie zur Praxis. Es gilt, Maßnahmen jetzt auch wirklich in die Tat umzusetzen. Welche das in diesem Jahr sein sollen, erklärte die Stadt in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz.
Umsetzen will man 2022 unter anderem Projekte aus den Handlungsfeldern Mobilität, erneuerbare Energien sowie Klimaanpassung und Gewerbe. Insgesamt hat die Stadt für dieses Jahr 30 Maßnahmen auf der Agenda. Dazu gehören finanzielle Investitionen etwa im Bereich Verkehrsinfrastruktur und Baumpflanzungen sowie die Erstellung einer Starkregengefahrenkarte - aber auch Beratungsangebote, Aktionstage und Veranstaltungen wie das Stadtradeln.
Zudem will die Verwaltung in diesem Jahr die kommunalen Gebäude genauer unter die Lupe nehmen und Energieleitlinien, eine Solargründachstrategie und einen Sanierungsfahrplan erarbeiten. Die Förderung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen, Windenergie sowie von Dach- und Fassadenbegrünung steht ebenfalls auf dem Plan.
„Es ist uns wichtig, den Klimaschutz auf breite Füße zu stellen. Wir wollen die Menschen vor Ort mitnehmen, damit jeder seinen Teil beitragen kann“, erklärte Planungsdezernent Ralf Bülte. Man wolle dazu entsprechende Anreize schaffen. Dass so etwas funktionieren kann, hätte das beispielsweise das Programm „Junges Leben in Alten Häusern“ gezeigt. Familien, die Altbauten kaufen und sanieren wollten, erhielten dafür finanzielle Zuschüsse.
Stadt Werne fördert private PV-Anlagen mit 50.000 Euro
Wie andere Kommunen auch, will die Stadt PV-Anlagen für private Haushalte fördern - gerade weil hinter der Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen große Fragezeichen stehen. Denn meist rentieren die sich erst nach 20 Jahren. In der Antwort des Bundesverbands Solarwirtschaft auf Anfrage der Stadt Werne heißt es dementsprechend: „Aufgrund der schlechten Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen lassen sich kommunale Förderprogramme durchaus rechtfertigen.“
Das Budget, mit dem Klimamanager Johannes Zur Bonsen in diesem Jahr planen kann, beläuft sich auf rund 75.000 Euro. Die 50.000 Euro, mit denen die Stadt private PV-Anlagen fördern will, kommen allerdings noch oben drauf. Außerdem bezieht sich der Betrag lediglich auf die Stabstelle Klimaschutz. Da an den einzelnen Maßnahmen stets auch andere Abteilungen mitwirken - etwa der KBW, die Wirtschaftsförderung oder die Stadtplanung - kommen weitere Gelder aus dem städtischen Haushalt hinzu.
Die Stadt kann zudem mit bis zu 68.000 Euro an sogenannten „Kompensationsleistungen für den Klimaschutz“ rechnen. Dabei handelt es sich um finanzielle Zuschüsse des Bundes. In der Lippestadt sollen die unter anderem in neue Beleuchtung für das Alte Amtsgericht, Straßenbeleuchtung, Elektro- und Lastenfahrräder fließen.