Kita St. Sophia
Kita St. Sophia in Stockum weiter gesperrt: Kinder bleiben länger im Gemeindezentrum
Nach den Wasserschäden mussten Kinder und Erzieherinnen im August aus der Kita St. Sophia ziehen. Der Nachwuchs wird seitdem im Gemeindezentrum betreut. Und das wohl länger als erst angenommen.
von Andrea Wellerdiek
Werne, Stockum
, 14.11.2019 / Lesedauer: 3 minDie Kita St. Sophia hat erst 2012 einen neuen Anbau bekommen. Und der ist bereits jetzt hinüber. Die Wasserschäden haben dazu geführt, dass die Dachenkonstruktion heruntergestürzt ist. Seit August ist die Kita gesperrt. Das wird wohl noch länger so bleiben. © Helga Felgenträger (A)
Kinder und Erzieherinnen mussten im August ihre Sachen packen: Sie mussten ihre Kita St. Sophia in der Kirchstraße räumen. Denn aufgrund starker Wasserschäden wurden Teile des Gebäudes gesperrt. 77 Kinder und ihre Erzieherinnen zogen kurzfristig in das leer stehende einstige Evangelische Gemeindezentrum. Aus der vorübergehenden wird wohl eine langfristige Lösung.
Gericht klärt die Schuldfrage für Wasserschäden
Das deutete sich nun in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses in Stockum an. Stefanie Heider, Verbundleiterin der Kitas der Kirchengemeinde St. Christophorus, erklärte, dass man sich derzeit in einem laufenden Gerichtsverfahren befinde.
Nach der Begehung durch einen Gutachter wurde ein sogenanntes selbstständiges Beweisverfahren am Landgericht eingeleitet. Darin soll die Schuldfrage für die Wasserschäden geklärt werden. Und das kann dauern.
Keine Aussage zu Fristen
Auch wenn Stefanie Heider vor dem Ausschuss aufgrund des laufenden Verfahrens nicht über Fristen sprechen darf, wird deutlich, dass aus dem Provisorium wohl eine Dauerlösung wird.
„Wir haben eine Betriebserlaubnis bis zum 31. Juli 2020 vom LWL bekommen“, erklärte Heider. Und auch eine Verlängerung schließt sie nicht aus. Alexander Ruhe, Jugenddezernent, pflichtet ihr bei: „Der LWL ist keine Verhinderungsbehörde. Und die Dramatik ist dort auch bekannt.“
Beweisführung in der Kita
Eine längere Unterbringung in dem evangelischen Gemeindezentrum an der Brucknerstraße ist also wahrscheinlich. Auch als ein Mitglied des Ausschusses vermutet, dass das Gerichtsverfahren Jahre andauern könnte, verneint Heider dies nicht.
So lange die Beweisführung dauert, dürften keine Veränderungen an dem Gebäude herbeigeführt werden, erklärt Heider weiter. „Vielleicht wundert sich der ein oder andere, warum dort nichts passiert.“
Betreuung eine Herausforderung und Chance
Im Gemeindezentrum hingegen hat sich einiges geändert. Die Toiletten seien kindgerecht umgebaut worden, ebenso ein Zimmer für Krippenkinder abgetrennt, so Heider. „Das Gebäude ist als Kita nutzbar - auch wenn es keine Kita ist“, meint die Verbundleiterin.
Vier Gruppen sind hier seit Ende August untergebracht. Die Betreuung in den neuen Räumen sei eine Herausforderung, aber auch gleichzeitig eine Chance für „neue Wege, von denen wir vielleicht sogar profitieren können“, wie Kita-Leiterin Martina Stolte erzählt.
Evangelisches Gemeindezentrum soll 2020 entwidmet werden
Das Evangelische Gemeindezentrum soll im Advent 2020 entwidmet werden. Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen und gleichzeitig hohem Immobilienstand hatten die evangelische und katholische Gemeinde Ende Mai angekündigt, näher zusammenrücken zu wollen.