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Kaufland-Gebäude in Rünthe wegen Säure-Alarm geräumt
Feuerwehreinsatz
Eine offene Flasche Salmiakgeist in der Flaschenrückgabe sorgte am Montagabend für eine Evakuierung des Kaufland-Gebäudes in Rünthe und einen Großeinsatz der Feuerwehr.
Ein Kunde nahm an der Flaschenrückgabe einen beißenden Geruch wahr und schlug Alarm. „Es gab die Vermutung, dass es sich um eine Säure handeln würde“, erklärte Bergkamens Feuerwehrchef und Einsatzleiter Dirk Kemke.
Als die um 20.10 Uhr zu einem ABC-Einsatz alarmierte Feuerwehr bei Kaufland eintraf, war der Markt schon von den Mitarbeitern geräumt worden. „Es war dadurch für uns eine statische Lage in einem geschlossenen Raum“, erklärte Kemke, dass man ganz in Ruhe habe arbeiten können.

Damit die Feuerwehr auf dem Parkplatz Stellung beziehen konnte, musste dieser erst einmal von den Kundenfahrzeugen geräumt werden. © Stephanie Tatenhorst
Dennoch mussten die Feuerwehrleute dabei helfen, dass die Kunden, die mit ihren Warenkörben voller unbezahlter Einkäufe noch vor den Eingängen warteten, geordnet vom Parkplatz kamen, der voller Pkw war. Denn die Fläche brauchte die Feuerwehr, um handeln zu können.
Mit Schutzkleidung auf Ursachenforschung
Parallel gingen Feuerwehrleute unter Atemschutz und in leichter Schutzkleidung in das Gebäude, um der Ursache der Alarmierung auf den Grund zu gehen. „Uns war ziemlich schnell klar, dass es sich um eine Ammoniak haltige Flüssigkeit handeln musste“, sagte Kemke – und tatsächlich entdeckten die Einsatzkräfte eine geöffnete Flasche 9,5-prozentigen Salmiakgeist im Inneren des Pfandautomaten. Ein Teil der Flüssigkeit musste zwar mit Bindemitteln aufgenommen werden, aber in der Presse des Automaten war die Flasche noch nicht gelandet. „Die Flasche war noch heile“, erklärte Kemke. Sie wurde sichergestellt.
Großaufgebot an Rettungskräften vor Ort
Im Einsatz waren neben den Einheiten Rünthe, Mitte und Oberaden der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen auch der Rettungsdienst mit drei Rettungswagen, Notarzt, Leitendem Notarzt und Organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes.
Von einigen Kunden, die über Atemwegsreizungen klagten, abgesehen wurde bei dem Vorfall aber niemand schwer verletzt. Auch die angeforderte Dekontaminationseinheit der Feuerwehr Lünen konnte im Bereitstellungsraum bleiben und musste nicht ihr Equipment aufbauen, um die Einsatzkräfte von giftigen Stoffen zu befreien. „Der Salmiakgeist ist im Milliliter-Bereich ausgelaufen“, erklärte Kemke. „Unterm Strich war es nur eine Geruchsbelästigung.“
Doch die hielt die Feuerwehrleute bis etwa 22.30 beschäftigt.
Jahrgang 1979, aufgewachsen und wohnhaft in Bergkamen. Magister-Studium in Münster in Soziologie, Wirtschaftspolitik und Öffentlichem Recht. Erste Sporen seit 1996 als Schülerpraktikantin und dann Schüler-Freie in der Redaktion Bergkamen verdient. Volontariat und Redakteursstellen im Sauerland sowie Oldenburger Münsterland. Seit zehn Jahren zurück in der Heimat und seit Mai 2022 fest beim Hellweger angestellt.
