Hinter diesem Gebäude befindet sich die Viehsammelstelle, in der Tiere brutal misshandelt wurden. © Jörg Heckenkamp
Meinung
Jeder von uns trägt Mitschuld an dem Tierquälerei-Skandal
Die Brutalität, mit der Menschen mit Tieren umgehen, lässt einem fast den Atem stocken. Wir zeigen mit dem Finger auf die Täter und Hintermänner. Aber vergessen, auch auf uns selbst zu zeigen. Ein Kommentar.
Ich habe schlecht geträumt, nachdem ich die Bilder von den erbarmungswürdigen Kreaturen in der Mecke-Viehsammelstelle gesehen habe. Bilder, die man so schnell nicht vergisst. Bilder, nach denen man angeekelt auf die Täter zeigt und die Hintermänner verwünscht. Aber müssen wir nicht auch auf uns selbst weisen?
Unsere „Geiz-ist-geil“-Mentalität bietet diesem Tierquäler-Skandal zumindest einen Nährboden. Denn der Verbraucher-Druck zu immer günstigeren Lebensmitteln sorgt dafür, dass zum Beispiel Milchkühe zu Hochleistungs-Turboproduzenten werden. Die schnell ausgelaugt sind. Kommt eine Krankheit hinzu, geht‘s mit dem Tier rapide bergab.
Bei dem allgemeinen Preisdruck ist es für den Landwirt dann nicht einfach, ein Angebot zur Weiterverwertung dieses bedauerlichen Geschöpftes auszuschlagen; er kann es noch verkaufen, kann sich den Aufwand von Einschläfern oder Notschlachtung sparen. Die Rechnung geht für ihn und den Verwerter auf, das Tierwohl bleibt auf der Strecke. Die Tiere, denen es sowieso schon schlecht geht, werden dann noch von völlig verrohten Mitarbeitern der Viehsammelstelle grausam misshandelt.
Was kann helfen? Wenn wir Verbraucher, nicht mehr nur auf den Preis schielen, sondern auch auf die Herkunft unserer Lebensmittel. Den Tieren zuliebe.
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