
© Fotos: Kevin Kisker; "Soko Tierschutz" / Collage: Martin Klose
Ministerium zum Tierquäler-Skandal: Betrieb in Werne hatte gar keine Genehmigung
Video-Interview
Schockierende Bilder aus Werne. In einer Viehsammelstelle werden kranke Tiere entsetzlich gequält. Eine Sprecherin des Landwirtschaftsministerium sagt: Der Betrieb hatte gar keine Zulassung.
Es sind fürchterliche, nur schwer zu ertragende Bilder, die der Verein „Soko Tierschutz“ mit versteckter Kamera offensichtlich auf einer Vieh-Sammelstelle in Werne gedreht hat. Sichtbar kranke, geschwächte Rinder und Schweine werden dort mit unfassbarer Rohheit misshandelt und am Ende teils mit einer Seilwinde auf einen Anhänger gezogen, um zu einem Schlachthof gefahren zu werden.
Inzwischen ist die Vieh-Sammelstelle geschlossen, die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet und das Unternehmen, die Mecke GmbH & Co. KG, hat den beiden Tierquälern aus dem Video gekündigt. Dr. Sylvia Heesen, Referatsleiterin im Landwirtschaftsministerium NRW, erläutert im Video-Interview, dass der Betrieb in Werne für das, was er dort tat, in zweifacher Hinsicht gar keine Genehmigung hatte.
Erstens gebe es grundsätzlich keine Genehmigung, um kranke Tiere an einen anderen Ort, also etwa zu einer Sammelstelle zu transportieren. Die müssen auf den Höfen bleiben, wo sie sind, dort eingeschläfert oder notgeschlachtet werden.
Zweitens habe der Betrieb in Werne nur eine EU-Zulassung als Sammelstelle für Pferde, um diese von dort aus ins Ausland zu transportieren. Sylvia Heesen spricht von „krimineller Energie“ und erhebt heftige Vorwürfe.
Ulrich Breulmann, Jahrgang 1962, ist Diplom-Theologe. Nach seinem Volontariat arbeitete er zunächst sechseinhalb Jahre in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, bevor er als Redaktionsleiter in verschiedenen Städten des Münsterlandes und in Dortmund eingesetzt war. Seit Dezember 2019 ist er als Investigativ-Reporter im Einsatz.
