
Für die Kommunikation rund um das Hornecenter findet unser Auto deutliche Worte. © Montage Püschner / Larisch
Endlich Infos zum Horne-Center - aber Kommunikation ist ein Armutszeugnis
Meinung
Nach langem Warten gibt es Neues zum Hornecenter in Werne. Doch unser Autor findet, dass immer noch viele Fragen offen sind und die Kommunikation nicht schlechter hätte laufen können.
Jetzt gibt es also Infos, wie es mit dem Hornecenter in Werne weitergehen soll - mehrere Monate, nachdem klar war, dass vielen Ladeninhabern die Verträge gekündigt wurden. Solange gab es viele Fragezeichen. Und auch jetzt gibt es noch nicht auf alles Antworten.
Der Weg, über den unsere Redaktion von den Plänen für das Hornecenter erfuhr, sagt einiges. Denn auf einmal erhielten wir am Donnerstagmorgen (28. Juli) eine Mail mit einer Pressemitteilung zur „Werne City Mall“. Einem Namen, von dem noch keiner von uns gehört hatte. Dazu kam sie auch noch von einer völlig unbekannten Firma.
Das Hornecenter oder die Adresse wurden nirgendwo erwähnt. Natürlich war uns schnell klar, worum es sich handeln würde. Aber dieses Beispiel zeigt, wie schlecht die Kommunikation rund um das Hornecenter - beziehungsweise nach dem Umbau ab Anfang 2024 die „Werne City Mall“ - läuft.
Zukunft ist weiterhin ungewiss
Das betrifft Rewe Dortmund, die auf Anfragen unsererseits nur spärlich antworteten, sowie Rewe Symalla, die generell jegliche Auskunft verweigerten. Auch Rossmann gab keine Auskunft zur Zukunft des Drogeriemarktes.
Die wirklichen Leidtragenden davon sind aber die Ladeninhaber. Verzweifelt suchten sie den Kontakt zum Eigentümer, denn von ihren Vermietern gab es nur wenige Infos, außer dass ihnen zum 30. September gekündigt wurde. Was danach passiert? Die Ratlosigkeit war ihnen in Gesprächen sichtlich anzumerken.
Das Gute: Ein paar der Ladeninhaber haben bereits neue Geschäfte gefunden und mit dem Hornecenter abgeschlossen. Aber eben auch nicht alle. Sie müssen weiterhin in eine bange Zukunft blicken.

Hüseyin Ülger ist einer der Ladeninhaber, der verzweifelt nach dem Eigentümer des Hornecenters suchte. © Tobias Larisch
Denn ob es in der „Werne City Mall“ zukünftig weiterhin Platz für kleine Läden wie zuvor im Hornecenter gebe, konnte Thomas Fritsche von der für die Vermietung zuständigen Corestate Capital Group auf Anfrage am Donnerstag nicht sagen.
Noch weniger Läden
Gleichwohl schloss er das nicht aus und betonte die Wichtigkeit von Läden in den „Nischen- und Randbereichen“ des Einkaufszentrums. Doch wie lange die Inhaber auf eine finale Antwort warten müssten und was sie in den knapp zwei Jahren während des Umbaus machen sollten, bleibt offen.
Dass noch Fragen ungeklärt sind, da noch nicht alle Verträge mit den Hauptmietern unterschrieben wurden, ist klar. Aber vielen Geschäftsinhabern hätte es sicherlich schon geholfen, wenn sie Wasserstandsmeldungen erhalten hätten und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt worden wären.
Unklar ist auch, was die „Werne City Mall“ für die Einkaufslandschaft in Werne bedeutet. Schon jetzt gibt es vermehrt Leerstände. Wegen des Umbaus werden (zeitweise) noch mehr Läden schließen müssen. Das ist kein gutes Zeichen für die Einkaufsvielfalt - und bedarf zwingend Antworten.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
