In einem Werner Supermarkt hat eine Kundin einer Mitarbeiterin gewünscht, sie möge am Coronavirus erkranken. © Symbolbild dpa
Coronavirus
„Ich hoffe, Sie bekommen Corona“ - Kundin schreit Supermarkt-Mitarbeiterin in Werne an
Annett war dabei, Waren in die Regale des Supermarktes in Werne zu räumen, in dem sie arbeitet. Kurz darauf wünscht eine Kundin der Mitarbeiterin, dass sie am Coronavirus erkrankt.
Was am Mittwoch in ihrem Supermarkt in Werne geschehen ist, macht eine junge Mitarbeiterin fassungslos. So sehr, dass sie ihrem Ärger bei Facebook Luft machte. Dort nennt sie sich Annett Wa. 95 Personen reagierten auf Annetts Geschichte, 138 hinterließen einen Kommentar. Denn: Eine Kundin hatte der Supermarkt-Mitarbeiterin am Mittwoch gewünscht, dass sie am Coronavirus erkrankt.
„Meine Kollegin und ich packten Ware in die Regale, da kam ein Kunde und hatte eine Frage“, schildert die junge Frau den Vorfall. „Ich hatte Abstand zu ihm und wollte seine Frage beantworten.“ Doch nur kurz darauf habe eine Kundin aus acht Metern Entfernung die Mitarbeiterin angebrüllt, sie solle Abstand zu dem Mann halten. „Ich sagte... hab ich doch“, schreibt die junge Frau.
Werner Supermarkt-Mitarbeiterin: „Ich war so wütend“
Als die Kundin die Mitarbeiterin dazu aufforderte, mehr Abstand zu halten und sie daraufhin ihre Kollegin verwundert anschaute, entgegnete die Kundin: „Ich wünsche, dass Sie Corona bekommen.“
„Ich war so wütend und hätte ihr am liebsten meine Meinung gesagt“, schreibt Annett auf Facebook. „Aber man muss ja ruhig bleiben.“ Sie erklärte der Kundin, dass sie es nicht gut finde, was sie gerade gesagt habe und dass es ein Spruch unter der Gürtellinie sei. Kurz darauf verließ Annett den Laden, um sich an der frischen Luft zu beruhigen. „Corona ist nicht zu unterschätzen. Ich habe keine Angst, aber Respekt!“, schreibt Annett.Sie wasche sich mehrmals am Tag die Hände, benutze Desinfektionsspray, trage Handschuhe und halte Abstand. „Und dann muss ich mir so etwas anhören?... Nein! [...] Was muss man sich noch alles gefallen lassen?“ Schließlich mache sie ihren Job gern und wolle auch in diesen Zeiten durchhalten.
Viele Nutzer bedanken sich bei der Supermarkt-Mitarbeiterin
Online sprechen viele Menschen der jungen Frau ihre Unterstützung aus. Viele schreiben „Danke für deine Arbeit“, „Toll, dass es euch in diesen Zeiten gibt“ oder „Ich bewundere Sie“. Eine weitere Nutzerin berichtet, wie sie in Ahlen beobachtet habe, wie eine Drogerie-Mitarbeiterin beim Einräumen von Desinfektionsmittel in ein Regal geschubst worden sei. Nun habe sie blaue Flecken auf dem Rücken.
Einen Tag später nimmt der Vorfall Annett immer noch mit. Was die Kundin da zu ihr gesagt habe, habe sie sehr getroffen. So etwas wie das Coronavirus wünsche man niemandem.
Um damit besser umgehen zu können, sage sie sich selber, dass die Frau einen schlechten Tag gehabt habe und ihren Frust habe loswerden müssen. Und sie appelliert auch an die Vernunft der Menschen: „Es sollten sich alle an die Regeln halten, dann vermehrt sich dieser Virus weniger bis gar nicht mehr“, sagt Annett.
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