Erste und einzige Welpen: Darum bekommt reinrassige Hovawart-Hündin Kira nur einmal Nachwuchs

© Andrea Wellerdiek

Erste und einzige Welpen: Darum bekommt reinrassige Hovawart-Hündin Kira nur einmal Nachwuchs

rnHundezucht in Werne

Zum ersten Mal hat Hovawart-Hündin Kira Welpen bekommen. Es soll bei diesem einen Mal bleiben, sagt der Züchter aus Werne. Denn ihm geht es nur darum, dass sich seine Hündin weiterentwickelt.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 14.08.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Etwas schüchtern tapsen sie mit ihren noch viel zu großen Pfoten über den Rasen. Nach und nach kommen die schwarzen Wollknäuel hinter dem grünen Strauch hervor. Auf den ersten Blick sind die Hovawart-Welpen nicht voneinander zu unterscheiden, allesamt sind schwarz.

„Nein, fünf Welpen sind schwarz und vier sind schwarzmarken“, erklärt Züchter Matthias Döbbe. Die Färbung Schwarzmarken erkennt der Laie in den ersten Wochen der Welpen nur schwer. Nur unter dem Schwanz ist das Fell zu diesem Zeitpunkt schon etwas heller. Die Welpen nehmen gleichermaßen die Gene der Eltern an: Der Vater Phelan ist schwarz, Mutter Kira schwarzmarken.

Am liebsten erkunden die kleinen Hunde gerade ihre Umwelt. Besonders interessant: das erste Mal Regen.

Am liebsten erkunden die kleinen Hunde gerade ihre Umwelt. Besonders interessant: das erste Mal Regen. © Andrea Wellerdiek

Erster Wurf

Die dreijährige Hündin von Matthias und Angelika Döbbe hat erstmals Welpen zur Welt gebracht. Und es wird auch bei dieser Premiere bleiben. Matthias Döbbe möchte nicht weiter züchten, sondern verfolgt nur ein Ziel. Mit dem Wurf möchte er den Charakter der Mutter stärken. Sie soll ihren Beschützerinstinkt durch die Welpen noch mehr ausbauen.

Er beobachtet bereits, dass Kira noch aufmerksamer geworden ist, seitdem sie die Welpen hat, erzählt Döbbe. Die Hündin habe aber immer schon gut auf Hof, Haus und Besitzer aufgepasst. Auch jetzt wacht sie fleißig über die kleinen Welpen.

Hündin Kira hat zum ersten Mal Nachwuchs bekommen.

Hündin Kira hat zum ersten Mal Nachwuchs bekommen. © Andrea Wellerdiek

Ein „Wächter des Hofes“

Immer wieder kommt die Hündin in das Gehege und vergewissert sich, ob es den Welpen gut geht. Wenn sie mal nicht neben den Kleinen ist, wacht sie aufmerksam mit erhobenem Kopf aus sicherer Entfernung über ihren Nachwuchs. Genau dieser Wachtrieb macht den typischen Hovawart aus. Der Name der Rasse lässt sich auch mit „Wächter des Hofes“ übersetzen.

Bis die kleinen Welpen zu echten Wachhunden werden, wird es noch eine Weile dauern. Neugierig, aber etwas schreckhaft wirken die Welpen noch. Die zwei Rüden und sieben Hündinnen sind gerade einmal fünf Wochen alt.

Fressen, Raufen und Bellen

Ari, Alois, Aura, Aika, Asra, Alani, Amari, Astra und Alva - auf diese Namen hören die Welpen. Das sollen sie zumindest. Seit ein paar Tagen sind sie auch im Außengehege. Die Umwelt zu erkunden, macht ihnen sichtlich Spaß. „Das ist besser als jede Fernsehsendung. Besonders spannend war es, als sie das erste Mal Regen erlebt haben“, erzählt Matthias Döbbe und schmunzelt.

Die Welpen sollen alles kennenlernen und möglichst schnell sozialisiert werden. Am liebsten möchten sie aber nur: fressen, sich mit den Geschwistern raufen und mal laut bellen. Das klappt schon ganz gut. Und alles andere kommt mit der Zeit. Erst nach drei Jahren ist die Wesensentwicklung beim Hovawart abgeschlossen.

Mutter Kira hat immer alles im Blick auf dem Hof in Langern.

Mutter Kira hat immer alles im Blick auf dem Hof in Langern. © Matthias Döbbe

Verkauf nur mit Papieren

Drei der neun Welpen sind bereits vermittelt. Auch über die Internetplattform Ebay Kleinanzeigen bietet Matthias Döbbe die kleinen Hunde an. Er habe bislang keine schlechte Erfahrungen damit gemacht. Dass man hier aber auch Hunde von unseriösen Händlern kaufen kann, macht ihn ein Stück weit wütend.

Er selbst zeigt seine Hunde in Bildern und Videos und verkauft sie nur mit Papieren. Dazu gehört ein Ahnenpass und ein EU-Heimtierausweis, der bei einem Grenzüberschritt in der EU dokumentiert, dass die Hunde gesund sind. 1300 Euro kostet ein Welpe.

Am Ende des Monats werden die Hunde von einer Zuchtwartin kontrolliert. Hierbei wird geschaut, ob die Welpen gesund und zur späteren Zucht geeignet sind. Vater und Mutter haben keine vererbbaren Krankheiten wie etwa eine Hüftfehlstellung.

Matthias Döbbe hatte in der Vergangenheit bereits zwei Berner Sennenhündinnen, die Nachwuchs bekommen haben.

Matthias Döbbe hatte in der Vergangenheit bereits zwei Berner Sennenhündinnen, die Nachwuchs bekommen haben. © Andrea Wellerdiek

Die Welpen wurden alle mit dem Anfangsbuchstaben A benannt, weil es der erste Wurf der Hündin Kira ist. Traditionell werden die Würfe nach dem Alphabet durchnummeriert. Somit beginnen die Namen der Welpen aus dem ersten Wurf mit einem A. Bislang sind drei Hunde aus dem A-Wurf vermittelt. Interessenten können sich bei Matthias Döbbe melden. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite.