Pläne fürs Hornecenter Bauantrag liegt vor - doch Parkdeck sorgt für Ärger

Wirtschaftsförderer erklärt aktuellen Stand bei „Werne City Mall“
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Die Pläne für die Umgestaltung des Hornecenters zur „Werne City Mall“ haben nicht nur für Aufsehen sondern auch für Ärger gesorgt: Statt eines Supermarktes und vieler kleiner inhabergeführter Geschäfte herrscht nun weitgehend Leere und Baustellen-Atmosphäre. Lediglich der Drogeriemarkt Rossmann, die Kuhbar und die Änderungsschneiderei sind noch geöffnet. Und dass sich in der jüngeren Vergangenheit immer mehr Müll rund ums Gebäude ansammelte, kam - gelinde gesagt - auch nicht sonderlich gut bei den Bürgern an.

Zumindest auf dem Papier ist das Projekt nun allerdings einen Schritt weiter, wie Wirtschaftsförderer Matthias Stiller in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung am Dienstag (29. November) erklärte. Demnach ist der „Antrag auf Teilumnutzung“ - also der zuletzt fehlende Bauantrag - Mitte November bei der Stadt eingegangen. Die Stadt ist nun für die Genehmigung zuständig, allerdings ist auch der Kreis Unna beteiligt. Und bis so ein Prozess durch ist, kann es schon mal eine Weile dauern.

„Der Projektentwickler geht aufgrund von Erfahrungswerten aus anderen Städten von sieben Monaten Bearbeitungszeit aus. Aber ich denke, wir werden schneller sein“, so Stiller. Auf Anfrage unserer Redaktion hatte der Verwalter, die Corestate Capital Group, kürzlich noch erklärt, man würde im Idealfall bereits Anfang des Jahres 2023 mit den Umbauarbeiten beginnen.

Ob das zeitlich passt, ist schwer abzuschätzen. Klar ist hingegen: Einfach wird der Umbau nicht. „Das ist eine Operation am offenen Herzen“, erklärte Stiller. Man müsse nämlich um Rossmann herumbauen. Denn der Drogeriemarkt soll bekanntlich im Gebäude verbleiben. Dabei muss unter anderem eine tragende Wand entfernt werden. Für die Umbauzeit sei aber bereits ein Sicherheitskonzept entworfen, um Vandalismus vorzubeugen, so Stiller. Auch Reinigungsintervalle würden festgelegt.

Parkdeck des Hornecenters „sieht aus wie Sau“

Das rief Ausschussmitglied Marita Funhoff auf den Plan. Die SPD-Frau fand deutliche Worte: „Betrifft die Reinigung auch das Parkdeck? Das sieht da nämlich aus wie Sau. Das ist eine absolute Katastrophe.“ Besagtes Parkdeck hatten auch Klaus Schlüter (Grüne) und Adelheid Hauschopp-Francke im Blick. Ob die Stadt im Zuge der bisherigen Gespräche mal nachgefragt habe, inwiefern auf dem oberen Parkdeck PV-Anlagen installiert werden könnten, wollte Schlüter wissen. Stiller schüttelte den Kopf: „Nein, haben wir bislang nicht.“ Die vielsagende Reaktion des Grünen-Politikers: „Das habe ich mir fast schon gedacht.“

Eine überfüllte Mülltonne auf dem Parkdeck des Hornecenters in Werne.
Verdreckte Parkdecks sorgen für Frust bei der Politik. © Jörg Heckenkamp

Hauschopp-Francke klagte darüber, dass das Parkdeck zuletzt an Sim-Jü außerhalb der Öffnungszeiten des Hornecenters geschlossen war: „Wir haben damals mit dem Eigentümer vertraglich vereinbart, dass das Parkdeck zu bestimmten Terminen geöffnet bleiben muss. Dazu gehörte auch Sim-Jü. Da sollten wir jetzt auch drauf bestehen.“ Das und auch die übrigen Punkte will die Stadt nun im Zuge eines Ortstermins abstimmen. Daran nehmen unter anderem der Projektentwickler sowie die Planungsabteilung und die Wirtschaftsförderung teil.

Blick ins leere Hornecenter.
Viel Kundenverkehr herrscht im Hornecenter derzeit nicht. © Jörg Heckenkamp

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