Höhere Windräder und Ausweitung der Flächen gefragt

Energiestadt

Auf den landwirtschaftlichen Flächen an den Grenzen zu Selm und Nordkirchen plant Werner Schulz-Gahmen einen Windpark mit bis zu drei großen Energieanlagen - eine auch für Bürgeranleger.

WERNE

10.08.2011, 19:55 Uhr / Lesedauer: 2 min
Zur Diskussion steht die Ausweitung von Windenergieflächen in Werne.

Zur Diskussion steht die Ausweitung von Windenergieflächen in Werne.

Die Nabenhöhe soll mindestens 105 Meter betragen. Rein rechnerisch könnten rund 10 000 Haushalte komplett mit Windstrom versorgt werden. Das Millionenprojekt ist nur eines von vielen, mit denen sich zurzeit die Stadtplaner beschäftigen.  

Die aktuelle Energiepolitik des Landes NRW mit einem Vorrang für Windenergie ist auch für Bürgermeister Lothar Christ Anlass genug, die bisherigen Beschränkungen zu diskutieren, erläutert Christ in einem Pressegespräch. Eine Beschränkung ist beispielsweise die Höhenbegrenzung auf 100 Meter und die eingeschränkte Flächenzuweisung in Ehringhausen und Wessel.Erstes Windrad steht seit 1990 Im Ausschuss für Stadtentwicklung befassen sich die Politiker bereits mit diesem Thema. Die vier vorhandenen Windräder stammen aus der Zeit vor Ausweisung der Konzentrationszonen und drehen sich deshalb außerhalb. Pionier für die Windkraftnutzung war Ludger Hülsmann, der schon 1990 eine 28 Meter hohe Windmühle auf sein Gelände am Knappweg setzte.

Die kleine Anlage erreichte den erhofften Ertrag von 80 000 Kilowattstunden jährlich nicht ganz. Im sogenannten Repowering wurde die erste Windkraftanlage durch eine 800 Kilowatt starke und 75 Meter hohe Mühle ersetzt. "In den ersten beiden Jahren leistete sie mit 1,3 Millionen Kilowattstunden mehr als die prognostizierte Leistung von 1,2 Millionen", freut sich Hülsmann.

Genug Energie, um rechnerisch 450 Haushalte zu versorgen, genau 1,2 Millionen Kilowattstunden, erntet das Windrad mit seinem 48 Meter-Rotor auch in den windschwächeren Jahren 2009 und 2010. Auf einen Ertrag von rund einer Million Kilowattstunden hofft auch Andreas Möer, der mit Geschäftspartnern am Höltingweg die zweitgrößte Windmühle betreibt: 78 Meter hoch, 600 Kilowatt Leistung und ein Rotor von 44 Meter Durchmesser. Die gleiche Leistung hat eine dritte Anlage an der Horster Straße. Die vierte an der Wesseler Straße ist einer Nabenhöhe von 28,5 Metern und 88 Kilowatt aus heutiger Sicht ein Windkraft-Zwerg. Schon die Anlagen, die Werner Schulz-Gahmen bauen will, haben Rotoren von bis zu 90 Metern und leisten 2000 Kilowatt.Stadt setzt vermehrt auf erneuerbare Energien

Wo und wie solche Windräder in Werne sinnvoll wären, ob die bisherige Höhenbegrenzung von 100 Metern noch gehalten werden soll, ob eventuell auch Flächen der ehemaligen Zeche für Windenergie genutzt werden könnten? Die Frage wird aktuell intensiv diskutiert. Auch vor dem neuen Ziel der "Energiestadt Werne": Die will ihren Anteil dazu beitragen, den Anteil an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen.

 

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