Schon am 1. Januar 1975, also genau vor 50 Jahren, wurde die Zeche Werne nach 75 Jahren (1899 ist diese abgeteuft worden) geschlossen – die Kumpels konnten zum größten Teil auf die umliegenden Bergwerke, die fast alle noch in Betrieb waren, verlegt werden, sodass der materielle Schaden für die Stadt Werne nicht so groß war. Zum selben Zeitpunkt, am 1.1.1975, trat die Kommunale Neuordnung in Nordrhein-Westfalen in Kraft und veränderte die hiesige Städtelandschaft erheblich. Stockum kam zu Werne, Bockum-Hövel zu Hamm und Ascheberg und Herbern (das letztere wollte gerne mit Stockum zusammen eine neue Gemeinde gründen) bildeten nun eine eigene Gemeinde.
Städte-Grenzen verschoben
Auch die Kreisgrenzen wurden verändert, sodass Bockum-Hövel zu Hamm kam, Ascheberg-Herbern zum neu gegründeten Kreis Coesfeld und Werne und Selm, die einzigen beiden Städte, die nördlich der Lippe lagen und bisher zum Kreis Lüdinghausen gehörten, kamen nun zum Kreis Unna, was den meisten Werner Bürgern gar nicht gefiel, denn sie fühlten sich immer noch als Münsterländer.
Den Kreis Lüdinghausen, seit 1816 bestehend, gab es seitdem nicht mehr. Dies alles hatte der Landtag bereits am 8. Mai 1974 in Düsseldorf beschlossen – die von einigen betroffenen Städten und Gemeinden eingelegte Verfassungsbeschwerde gegen die Neuordnung im Raum Münster und Hamm scheiterte.

Krieg endete schon im März
Das bedeutendste Ereignis, dessen man in diesem Jahr gedenken sollte, ist sicherlich das Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 – in Werne endete der schreckliche Krieg bereits zum Osterfest, am 30./31. März 1945, also vor genau achtzig Jahren. Einige wenige Zeitzeugen leben noch heute, aber die meisten sind bereits verstorben und so ist es sehr hilfreich, dass 1995 anlässlich der 50. Wiederkehr des Kriegsendes eine Geschichtswerkstatt vom Werner Museum und der VHS veranstaltet wurde, in der viele Zeitzeugenberichte von damals aufgezeichnet wurden.
Zwei Jubiläen können ebenfalls in diesem Jahr begangen werden, so zum einen die Gründung des Heimatvereins Werne vor genau 100 Jahren, was am 26. Juli festlich begangen werden soll, und zum anderen der 40. Geburtstag des Verkehrsvereins Werne, der dieses Jubiläumsjahr mit mehreren Veranstaltungen für die Werner Bevölkerung begehen möchte. Auch soll an das 45. Todesjahr des Museumsgründers Karl Pollender (1901 – 1980) in diesem Jahr erinnert werden, so z.B. in einem Vortrag der früheren Museumsleiterin, der Verfasserin dieses Artikels, am 13. März 2025 im Museum.

Erste weibliche Lehrkraft in Werne
Ebenso jährt sich zum 40. Male das Todesjahr der Heimatdichterin Toni Schmedding-Elpers (1894 - 1985), die als erste weibliche Lehrkraft 1918 an der Rektoratsschule in Werne angestellt wurde und an die eine Gedenktafel am Haus von Bücher Beckmann erinnert. Auch starb vor 40 Jahren der Ehrenbürger der Stadt Werne, Hermann Heinrich Westermann, der 1905, also vor 120 Jahren, in Werne geboren wurde und 1985 in Münster verstarb. Er war Bischof von Sampalpur und gründete das Sozialhilfswerk in Rourkela in Indien, das auch von der Stadt Werne finanziell unterstützt wurde.
Ebenso verstarb von 50 Jahren, also 1975, der Lehrer und Organist Heinrich Weckermann aus Stockum, der, als Stockum eingemeindet wurde, auch Ehrenbürger der Stadt Werne wurde. Diese Aufstellung der Jubiläen und Gedenktage erhebt keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit, soll hier aber an einige bedeutende Ereignisse und Personen in und aus Werne erinnern, damit diese nicht ganz in Vergessenheit geraten.
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