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Nach falschen Vorwürfen: Krankenhaus formuliert flammenden Appell gegen Vorverurteilung
Hellmig-Krankenhaus
Es gab keinen tödlichen Behandlungsfehler am Hellmig-Krankenhaus, doch die Vorwürfe belasteten die Betroffenen schwer. Das Krankenhaus spricht von Diskriminierung und Rufschädigung.
Die Nachricht über die Einstellung der staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Mitarbeiter des Hellmig-Krankenhauses wurde im Krankenhaus selbst – wenig überraschend – mit Erleichterung aufgenommen. Laut Gutachten konnte kein ärztliches Fehlverhalten im Vorfeld des Todes eines 85-jährigen Patienten im Januar 2020 festgestellt werden.
Seine Lebensgefährtin, eine Frau aus Werne, hatte damals über ihren Anwalt auch öffentlich den Vorwurf formuliert, ihr Partner könne bei medizinisch korrekter Behandlung noch leben. Der Verdacht der fahrlässigen Tötung stand im Raum, bestätigte sich im Zuge der Ermittlungen aber nicht.
„Die Verfahrenseinstellung folgt auf gerichtsmedizinische Gutachten, die zuvor öffentlich erhobene Vorwürfe zurückweisen. Für das Klinikum Westfalen ist damit durch unabhängige Experten bestätigt, dass es keine Behandlungsfehler gegeben hat“, teilt Klinikum-Sprecher Klaus-Peter Wolter jetzt auf Anfrage unserer Redaktion mit.
„Auch die Mediziner belastet jeder Todesfall schwer“
Zugleich gewährt er einen Einblick darin, wie sehr die Vorwürfe auf den Mitarbeitern gelastet haben. „Wir haben viel Verständnis für das Leid von Menschen, die einen Angehörigen verloren haben“, betont Wolter, doch in diesem Fall gab es freilich auch eine andere Seite.
„Auch die medizinischen Fachkräfte in einem Krankenhaus belastet jeder Todesfall schwer“, so der Klinikum-Sprecher. Und weiter: „Wir stellen uns entschieden vor Mitarbeiter, die in einem solchen Zusammenhang zu Unrecht mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert werden, wie das in diesem Fall geschehen ist.“
Wunsch für die Zukunft: Nicht vorschnell Beschuldigungen erheben
Die Mitarbeiter im Hellmig-Krankenhaus leisteten – nicht nur in Pandemie-Zeiten – mit hohem Engagement eine fordernde und verantwortungsvolle Arbeit.
Für die Zukunft würde sich das Klinikum wünschen, „dass nicht vorschnell Beschuldigungen erhoben werden, die einer Vorverurteilung gleichkommen“.
Denn die Mitarbeiter würden durch solche Vorwürfe, wie sie nun ein Jahr lang im Raum standen, diskriminiert und ihr Ruf fälschlich belastet.